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Befreiungsschlag misslingt: Näfels geht in Luzern unter

Nach zwei deutlichen Niederlagen wollte Näfels auswärts in Luzern die Kehrtwende einleiten. Trainer Polak forderte einen klaren Sieg. Was folgte, war eine Ohrfeige für den letztjährigen Vizemeister.

Südostschweiz
29.10.18 - 09:10 Uhr
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Wie ein Sieb: Der Näfelser Block ist löchrig und durchlässig und lässt den Luzernen Angreifern viel Freiraum.Bild Köbi Hefti
Wie ein Sieb: Der Näfelser Block ist löchrig und durchlässig und lässt den Luzernen Angreifern viel Freiraum.Bild Köbi Hefti

von Joel Roos

Den Start vor zwei Wochen in Chênois hatte man bei Näfels noch als Ausrutscher anschauen können. Und im ersten Heimspiel gegen Titelverteidiger Lausanne UC vor Wochenfrist zeigten die Näfelser zumindest Aufwärtstendenzen. Diese und weil auch die Trainingsleistungen stark nach oben zeigten, reiste Näfels gestern mit grossen Vorsätzen und viel Zuversicht nach Luzern. Dort folgte jedoch die nächste und mit Sicherheit am schwierigsten zu verdauende Niederlage der bisherigen Saison. Notabene gegen einen Gegner, der ebenfalls noch mit null Punkten zu Buche stand und den die Volleyballer aus Näfels in der Vorbereitung überzeugend mit 4:0 geschlagen hatten.

Der erste Satz startete umkämpft. Näfels schien zunächst leicht im Vorteil, doch auch Luzern wirkte von Beginn weg gewillt, vom Tabellenende wegzukommen. Mit einem schönen Block gelang Näfels das Break zur ersten technischen Auszeit zum 8:7. Dann aber schenkte Näfels dem Gastgeber mit einigen Eigenfehlern die komfortable Führung von drei Punkten zur Satzmitte. Bis auf einen Punkt kamen die Glarner sogar noch einmal heran, mussten schliesslich aber nach zwei erfolgreichen Blocks der Innerschweizer diesen die Satzführung mit 21:25 überlassen.

Näfels verkrampft sich

Diesen vermeintlichen Ausrutscher wollte Näfels so schnell wie möglich korrigieren, verkrampfte sich dadurch aber und zeigte zu Beginn von Durchgang zwei einige Ungenauigkeiten im Spielaufbau. Weil den Glarnern ein Angreifer fehlte, der die oft aus Verlegenheit gespielten Pässe zuverlässig verwertete, resultierte schnell ein 5:8-Rückstand. Später zeichnete sich mit 9:16 gar eine Blamage ab. Näfels fing sich zwar, konnte den Gegner aber viel zu selten unter Druck setzen. Falls dies doch einmal gelang, konnten sich die Luzerner anders als Näfels in solchen Situationen fast immer auf Aussenangreifer Saar sowie Topskorer Brzakovic (am Ende zum besten Spieler ausgezeichnet) verlassen. Brzakovic setzte mit der Führung im Rücken zur Kür an, schlug zwei Asse ins Feld und schickte die Gäste mit 25:14 in die Kabine.

Eine Demütigung

Schlimmer konnte es aus Näfelser Sicht kaum mehr kommen. Dies sollte doch der Wendepunkt der Partie und der bisherigen Saison sein. Doch was Näfels auch probierte, Luzern hatte die passende Antwort bereit. Es ging für Näfels tatsächlich noch schlimmer. Gleich mit 2:10 lag die Näfelser Equipe im dritten Satz zurück. Auch die diversen Wechsel bis zur Mitte des Satzes brachten die Glarner nicht zurück. Erneut lautete das Satzresultat 14:25 aus Sicht der Näfelser. Für sie war dieses 0:3 eine Erniedrigung gegen einen Gegner, den sie letzte Saison noch klar dominiert hatten.

Nächster harter Brocken

Näfels wartet weiterhin auf die Wende. Die Aufgabe nächsten Samstag wird aber nicht einfacher. Gegner Schönenwerd steht mit drei Siegen aus drei Spielen am anderen Ende der Tabelle als Näfels. Für ein Erfolgserlebnis müssen die Glarner ein ganz anderes Gesicht zeigen als gestern.

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