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Die Shorthander-Spezialisten können auch zu null

Mit 3:0 gegen den HC Fribourg-Gottéron holen sich die SC Rapperswil-Jona Lakers ihren zweiten Heimsieg in Serie. Goalie Melvin Nyffeler sichert sich seinen ersten Shut-out der laufenden Saison.

Bernhard
Camenisch
25.01.19 - 01:03 Uhr
Eishockey
Lakers-Verteidiger Cédric Hächler sorgt gegen Nathan Marchon dafür, dass Goalie Melvin Nyffeler freie Sicht hat.
Lakers-Verteidiger Cédric Hächler sorgt gegen Nathan Marchon dafür, dass Goalie Melvin Nyffeler freie Sicht hat.
Keystone

Die SCRJ Lakers entwickeln sich zu Shorthander-Spezialisten. Am Donnerstag erzielten sie den fünften im bisherigen Saisonverlauf – das ist gemeinsam mit dem EV Zug Ligaspitze. Drei dieser Treffer in Unterzahl schoss das Schlusslicht der National League in den letzten vier Partien. Konnten die vorherigen beiden von Dion Knelsen in Davos und in Langnau die Niederlagen jeweils nicht verhindern, führte jener von Jan Mosimann gegen den Fribourg-Gottéron zur Vorentscheidung auf dem Weg zum siebten Saisonsieg der Lakers.

Mosimann entwischte in der 56. Minute, als Teamkollege Danny Kristo auf der Strafbank sass, und bezwang den Schweizer Nationalgoalie Reto Berra zum 2:0. In der 58. Minute machte Casey Wellmann mit dem Treffer ins leere Tor alles klar, doch es kam für die Lakers noch besser: In Langnau hatten sie am 23. November den ersten Gegentreffer nach 58:07 kassiert (und das Spiel in der Verlängerung noch verloren). Diesmal brachten sie das Zu-Null über die Ziellinie. Melvin Nyffeler feierte seinen ersten Shut-out der Saison, seinen insgesamt vierten in der höchsten Schweizer Spielklasse und den ersten davon seit dem 12. März 2015 – damals noch als Torhüter von Gottéron.

Ums eigene Tor herum sattelfels

Nyffeler wurde im Anschluss an die Partie als bester Spieler seines Teams ausgezeichnet. 28 Schüsse hatte er abgewehrt. 28 Schüsse aber, von denen nur die wenigsten wirklich gefährlich waren. Zwar hatten die Lakers auch gegen Fribourg mit dem ersten Pass aus dem eigenen Drittel heraus Mühe beim Spielaufbau. Ums eigene Tor herum machten sie aber einen guten Job – und einen überlegten: «Wir wurden nie nervös», drückte Verteidiger Fabian Maier nach der Partie aus, was auch auf dem Eis vermittelt worden war.

«Wir wurden nie nervös»
Fabian Maier, Verteidiger der SCRJ Lakers

Auf der anderen Seite blieb Fribourg-Gottéron aber sehr vieles schuldig. Mit 7:2 hatten die Freiburger am Dienstag die ZSC Lions abgeschossen – und damit ihr Pulver wohl verschossen. Am Donnerstag war beim Team von Trainer Mark French von Offensivpower nichts zu sehen. Die Gäste liessen das Geschehen vor sich hinplätschern. Dass sie als Tabellenneunter mit bloss sieben Punkten Rückstand auf Platz 3 jeden Zähler im Kampf um die Play-offs dringend benötigen, war ihnen nicht anzumerken.

Schlagenhauf bricht den Bann

Schon im ersten Drittel brachten sich die Lakers in diesem um einen Tag vorgezogenen Spiel der 37. Runde in bessere Abschlusspositionen als der Gegner. Die Schüsse auf Berra waren dann aber zu unplatziert. Den Bann brach vor 3676 Zuschauern schliesslich Roman Schlagenhauf kurz nach Spielhälfte. Im Slot fiel ihm der Puck vor die Kelle, diesen aus der Luft ins Tor zu befördern war dennoch gekonnt. Schlagenhaufs 1:0 stellte sich letztlich als Siegtreffer heraus, «weil wir über 60 Minuten durchzogen», wie der Schütze nach der Partie erklärte. «Wenn wir hart arbeiten, die kleinen Dinge richtig machen und Sorge zur Scheibe tragen, halten wir mit», fügte Schlagenhauf an.

Dies alles taten die Lakers gestern. Der Lohn war der zweite Heimsieg in Folge. Dies hatte der Tabellenletzte im bisherigen Saisonverlauf erst einmal, im November, geschafft. Im nächsten Spiel müssen die Rapperswiler aber auswärts antreten: am Samstag in Biel.

Rapperswil-Jona Lakers - Fribourg-Gottéron 3:0 (0:0, 1:0, 2:0)
3676 Zuschauer. – SR Salonen/Urban, Kaderli/Duarte.
Tore: 31. Schlagenhauf (Wellman, Clark) 1:0. 56. Mosimann (Hüsler/Ausschluss Kristo!) 2:0. 58. Wellman 3:0 (ins leere Tor).
Strafen: 3-mal 2 plus 10 Minuten (Hüsler) gegen Rapperswil-Jona Lakers, 2-mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron.
Rapperswil-Jona Lakers: Hächler, Maier; Iglesias, Schmuckli; Helbling, Profico; Gurtner, Berger; Kristo, Knelsen, Spiller; Mosimann, Mason, Casutt; Clark, Schlagenhauf, Wellman; Primeau, Ness, Hüsler.
Fribourg-Gottéron: Berra; Schneeberger, Furrer; Chavaillaz, Schilt; Weisskopf, Marco Forrer; Rossi, Schmutz, Micflikier; Bertrand, Walser, Mottet; Sprunger, Miller, Marchon; Vauclair, Meunier, Lhotak; Slater.
Bemerkungen: Lakers ohne Schweri und Gilroy (beide verletzt), Gähler (krank), Rizzello und Lindemann (beide überzählig), Gottéron ohne Abplanalp, Stalder und Bykow (alle verletzt) sowie Holös (Partnerin in Erwartung). – Gottéron von 55:44 bis 56:53 sowie ab 57:00 bis 57:11 ohne Torhüter.

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