Russland fordert von USA Tempo beim Truppenabzug aus Syrien
Am Syrien-Gipfel in Sotschi forderte der russische Präsident die USA auf, den angekündigten Abzug ihrer Soldaten aus Syrien so schnell wie möglich umzusetzen. «Wir wissen, dass US-Präsident Donald Trump aktiv daran arbeitet, seine Wahlversprechen einzuhalten.»
Am Syrien-Gipfel in Sotschi forderte der russische Präsident die USA auf, den angekündigten Abzug ihrer Soldaten aus Syrien so schnell wie möglich umzusetzen. «Wir wissen, dass US-Präsident Donald Trump aktiv daran arbeitet, seine Wahlversprechen einzuhalten.»
Doch das passiere in der US-Politik nur in seltenen Fällen, sagte Wladimir Putin am Donnerstag am Gipfel am Schwarzen Meer. Er äusserte sich nach Gesprächen mit seinen Kollegen aus der Türkei und dem Iran. Ein Truppenabzug könne positiv wirken und die Lage in dem Bürgerkriegsland stabilisieren. Aber noch sehe er keine Anzeichen dafür, sagte der Kremlchef.
Trump hatte im Dezember den Rückzug der amerikanischen Truppen aus Syrien angekündigt. Einen Zeitplan für den Abzug hat er bislang nicht vorgelegt. Der Abzug ist international umstritten. Vor allem westliche Länder warnten davor, weil sie einen zu grossen Einfluss der drei Länder Türkei, Iran und Russland befürchten.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte, die Türkei wolle nicht, dass es zu einer neuen «humanitären Krise» komme, weder in der letzten grossen Rebellenhochburg Idlib, noch in anderen Regionen Syriens. «Ich will besonders betonen, dass wir als Türkei nicht erlauben, dass ein Terror-Korridor entlang unserer Südgrenze entsteht.» Putin unterstrich, die syrische Regierung müsse die Kontrolle über das ganze Land wieder herstellen.
Unterschiedliche Lager, gemeinsames Ziel
Russland gehört wie der Iran zum wichtigsten Unterstützer des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Die Türkei unterstützt dagegen die Opposition. Irans Präsident Hassan Ruhani betonte aber: «Unser gemeinsames Ziel ist der konsequente Kampf gegen Terrorismus.» Nach Ansicht Putins müssen extremistische Islamisten in der syrischen Provinz Idlib «ausgelöscht» werden. Was konkret damit gemeint ist, liess Putin offen.
Die Präsidenten Russlands und der Türkei beklagten, dass es wenig Fortschritte bei der Bildung eines Verfassungsausschusses für Reformen in Syrien gebe. «Wir haben noch nicht die Schnelligkeit, die wir erwartet haben», sagte Erdogan. «Ich wünsche, dass dieses Komitee so bald wie möglich gebildet wird, damit das syrische Volk über seine eigene Zukunft bestimmen kann.»
Putin kritisierte, dass der Prozess vom Westen sabotiert werde. In naher Zukunft werde aber ein «endgültiges Ergebnis» dazu vorliegen. Es gab schon mehrere Treffen der drei Präsidenten, bei denen über die Zukunft Syriens beraten wurde. Die jüngste Begegnung endete wie die meisten zuvor ohne konkrete Ergebnisse.
Auseinanderbrechen Syriens verhindern
In ihrer Gipfelerklärung vereinbarten die drei Länder, ihr Vorgehen für Sicherheit und Stabilität im Nordosten Syriens zu koordinieren. Ziel muss es demnach sein, Syrien als souveränen Staat in Gänze zu erhalten. Der Kampf gegen den Terrorismus dürfe nicht dazu führen, dass das Land auseinanderbreche.
Festhalten wollen sie zudem an dem einst in der kasachischen Hauptstadt Astana gegründeten Format zur Lösung des Konflikts. Das nächste Treffen von Regierungsvertretern sei im März oder Anfang April in Astana geplant.
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Die "westlichen Länder"…
Die "westlichen Länder" verstossen ständig gegen die UNO-Charta, deswegen sollte die Schweiz als UNO-Mitglied das tun, was seit jeher im Tier-/Menschenreich gilt: Kämpfen (für die Einhaltung der UNO-Charta) oder Flucht (Austritt aus der UNO) und Gründung einer Alternativen UNO.