×

Vier Fragen an ... Hansjörg Schneider

Der Gemeinderat in Glarus stellt sich vier Fragen.

Fridolin
Rast
26.01.19 - 04:30 Uhr
Politik

1. Herr Schneider, wie konkret ist das Gemeinde-Sportanlagenkonzept oder Gesak,
das Sie nun vorstellen?

Das Gesak ist sehr konkret. Auch wenn es erst jetzt vorgestellt wird, die Überdachung des Eisfeldes und die Aussenanlagen im Buchholz haben wir bereits mit dem Entwurf als Basis umgesetzt. Parallel zur Schulhauserneuerung in Netstal planen wir, wie die Gemeinde die Sportanlagen dort sanieren soll. Wir stehen im Kontakt mit den Vereinen und klären alle Bedürfnisse ab. Ganz generell stehen bei der Benützung ihre Bedürfnisse am Abend und am Wochenende im Vordergrund, aber nicht an Schultagen. Denn die Anlagen sind in erster Linie für den Schulsport da. Wir müssen hier langfristig denken und entsprechend in den Unterhalt investieren.

2. Ist der Sport nicht überbewertet mit den vielen Plänen in der Gemeinde?

Nein, der Sport ist ganz klar nicht überbewertet. Das Gesak ist auf die Schulraumplanung der Gemeinde abgestimmt, viele Anlagen sind schon allein für den Schulsport nötig. Und es gibt Erneuerungsbedarf: Mehrere Turnhallen genügen den heutigen Anforderungen nicht mehr. Die Schulanlagen samt Dreifachturnhalle im Buchholz sind 40 Jahre alt und müssen bald saniert werden. Sanierungen braucht es auch in den beiden Freibädern Ygruben und Goldigen. Die nächste Gemeindeversammlung wird im Frühling einen Grundsatzentscheid dazu fällen.

3. Mit den acht Millionen, die nun in Eishalle und Sportanlagen im Buchholz investiert wurden, hat man dennoch den Eindruck, dass viel Geld da reinfliesst...

Die Gemeinde steckt generell weniger Geld in den Unterhalt ihrer Liegenschaften als die empfohlenen ein bis zwei Prozent. Glarus besitzt gesamthaft 360 Liegenschaften mit einem Versicherungswert von 274 Millionen Franken. Damit sollten wir nach Empfehlung rund 6 Millionen jährlich in den Unterhalt stecken. Stattdessen sind es nur 3 Millionen. Mit Blick auf die Finanzkraft der Gemeinde müssen wir Prioritäten setzen. Wir dürfen aber auch nicht die Anlagen verlottern lassen.

4. Und die Glarner tragen Zentrumsfunktionen und zahlen darum mit für den ganzen Kanton, nicht wahr?

Glarus hat als Hauptort eine wichtige Zentrumsfunktion. Aber der Kanton bezahlt ja auch Beiträge für Sportanlagen, die seinem kantonalen Konzept (Kasak) entsprechen. Die bereits renovierte Leichtathletik- und die Eisbahn sind die einzigen im Kanton. Auch die Dreifachturnhalle im Buchholz spielt neben jener der Kantonsschule eine grosse Rolle für die Hallensportarten. Hier kommen die Vereine aus dem ganzen Kanton zusammen. Und wenn auch die Schweizer Eishockey-U15-Nationalmannschaft bei uns in der Eishalle trainiert, dann strahlt das weit über die Kantonsgrenzen aus. Auch diesen Aspekt hat der Kanton im Kasak einbezogen.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR