Staatsanwältin gibt Fall Quadroni ab
Esther Omlin sollte die Ereignisse rund um den Bündner Polizeieinsatz bei der Verhaftung von Whistleblower Adam Quadroni untersuchen. Nun wurde sie von ihren Aufgaben als ausserordentliche Staatsanwältin entbunden.
Esther Omlin sollte die Ereignisse rund um den Bündner Polizeieinsatz bei der Verhaftung von Whistleblower Adam Quadroni untersuchen. Nun wurde sie von ihren Aufgaben als ausserordentliche Staatsanwältin entbunden.
Im Mai hatte die Bündner Regierung Esther Omlin als ausserordentliche Staatsanwältin ernannt. Sie sollte im Auftrag der Staatsanwaltschaft Graubünden die Anschuldigungen bezüglich der Ereignisse rund um Adam Quadroni und die Einsätze am 15. Juni und 17. November 2017 klären. Im Juni 2017 wurde der Baukartell-Informant von einer Sondereinheit der Kantonspolizei Graubünden verhaftet. Es gab Hiweise darauf, dass Quadroni sich und andere gefährden könnte.
Der Einsatz ist bestätigt, die genauen Umstände sind aber immer noch unklar. Nach seinen Angaben wurde er von der Sondereinheit der Kantonspolizei Graubünden mit Nebelpetarden- und Gummischroteinsatz im stehenden Auto festgenommen. Die Beamten hätten ihn geschlagen, an den Haaren und Kleidern aus dem Auto gerissen, sagte Quadroni später. Weiter schildert er, er wäre wie ein Schwerverbrecher zum Polizeiposten Scuol gefahren worden und hätte sich dort nackt ausziehen und vom beigezogenen Arzt untersuchen lassen müssen.
Untersuchung zu umfangreich
Im Mai 2018 hat er schliesslich Strafanzeige gegen die Verantwortlichen der Kantonspolizei Graubünden eingereicht. Er wirft der Kantonspolizei Amtsmissbrauch, Freiheitsberaubung und Sachbeschädigung im Zusammenhang mit seiner Verhaftung vor. Ausserdem verlangte Quadroni, dass die Untersuchung von einer ausserkantonalen Staatsanwaltschaft geführt werden muss. Und da kam Esther Omlin ins Spiel, welche den Fall nun abgibt, wie die Staatsanwaltschaft Graubünden in einer Mitteilung vom Freitag schreibt.
Quadroni habe inzwischen beantragt, dass alle ihn betreffenden Verfahren, sei es als Beschuldigter oder Kläger, von einem einzigen ausserordentlichen Staatsanwalt oder einer einzigen ausserordentlichen Staatsanwältin geführt werden. Aus Kapazitätsgründen könne Esther Omlin aber keine weiteren Verfahren aus dem Kanton Graubünden übernehmen, heisst es in der Mitteilung. Deshalb wurde sie von ihren Aufgaben als ausserordentliche Staatsanwältin entbunden. Wie es heisst, geschah dies auf eigenen Wunsch und in gegenseitiger Absprache.
Urs Sutter übernimmt
Neu wird Urs Sutter als ausserordentlicher Staatsanwalt eingesetzt. Er wird die bisherigen Abklärungen von Esther Omlin weiterführen und alle bei der Staatsanwaltschaft Graubünden bereits hängigen Verfahren übernehmen, in denen Adam Quadroni involviert ist. Sutter war von 2011 bis 2012 Assistent der Staatsanwaltschaft des Kantons Nidwalden und von 2014 bis 2015 Staatsanwalt des Kantons Obwalden. Er führte bereits für andere Kantone Mandate als ausserordentlicher Staatsanwalt durch. (rac)
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Bereits Abonnent? Dann schnell einloggen.
Was für eine tolle integere…
Was für eine tolle integere Obwaldner Staatsanwältin hat da die Bünder Regierung für den Fall Quadroni nur gewählt. Es lohnt sich im google.ch den Namen Esther Omlin einzugeben ! Ich frage mich: Schreibt die SO nur Presseberichte ab und recherchiert selber nichts ?
Kurt Siegrist, Tamins
https://www.luzernerzeitung.ch/zentralschweiz/obwalden/obwalden-staatsa…
Die Frau Oberstaatsanwältin…
Die Frau Oberstaatsanwältin hat 15 Jahre gute Dienste geleistet. Erst jetzt, wahrscheinlich in Verbindung mit diesem unglaublichen Bau-Skandal aus Ihrem Kanton, wird Sie mit Dreck beworfen.