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Ems leistet sich einen neuen Nepomuk

Der Nepomuk kehrt nach Domat/Ems zurück. Eine im Vorjahr zerstörte Statue wird ersetzt. Kostenpunkt: 100'000 Franken.

Philipp
Wyss
18.10.18 - 04:30 Uhr
Politik
Das Unfallopfer von 2017: Nepomuk liegt am Boden.
Das Unfallopfer von 2017: Nepomuk liegt am Boden.
ARCHIV

Kurze Rückblende: Anfang Februar 2017 geriet ein 19-Jähriger mit einem Auto auf der Via Nova in Domat/Ems über den Strassenrand und prallte in die Statue des heiligen Nepomuk. Die über zwei Meter hohe und 1,6 Tonnen schwere Statue stürzte auf Strasse und Trottoir und zerbrach. Der Sachschaden betrug mehr als 100’000 Franken. Die Atem-Alkoholmessung beim Lenker fiel positiv aus.

Die Statue nach dem Unfall. ARCHIV
Die Statue nach dem Unfall. ARCHIV

Nun hat der Emser Gemeinderat laut einem Bericht im «Bündner Tagblatt» beschlossen, dass die Statue ersetzt wird. Wie Gemeindepräsident Erich Kohler auf Anfrage bestätigte, wird im kommenden Herbst am ehemaligen Standort eine Kopie der Statue aufgestellt.

Laut Kohler kostet die Kopie 100'000 Franken. «Der Schaden ist über eine Versicherung abgedeckt, darum hat der Gemeindevorstand entschieden, die Reproduktion in Auftrag zu geben», so Kohler weiter. Sie wird 1,6 Tonnen wiegen und vom Emser Bildhauer Benno Willi hergestellt.

Die restaurationsbedürftige Statue. ARCHIV
Die restaurationsbedürftige Statue. ARCHIV

Damit wird eine Kopie durch eine Kopie ersetzt. Laut dem «Dorfbuch Domat/Ems» war Johannes Nepomuk auf ungewöhnlichem Weg in die Gemeinde gekommen.

Der Legende nach stand die Statue des Brückenheiligen einst auf der in der Nähe des Dorfes gelegenen Reichenauerbrücke. Während der Reformationszeit wurde sie in den Rhein geworfen, von den katholischen Emsern aber später aus dem Fluss gefischt.

Die restaurierte Statue. ARCHIV
Die restaurierte Statue. ARCHIV

Eine Bleibe fand die Statue aus Sandstein dann an der Via Nova. Witterungseinflüsse und Abgasemissionen setzten der Figur jedoch zu. Deshalb stellte der Emser Steinbildhauer Benno Willi 2007 eine Kopie an. Diese wurde an den Strassenrand gestellt – und 2017 umgefahren. Das Original ist heute in einer Glasvitrine im Oberstufenschulhaus.

Philipp Wyss ist Chefredaktor der gemeinsamen Redaktion der Zeitung «Südostschweiz» und der Internetseite «suedostschweiz.ch». Damit zeichnet er für das Team und für den Inhalt dieser Produkte verantwortlich. Mehr Infos

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