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US-Geheimdienstchef kennt Inhalt des Trump-Putin-Gesprächs nicht

US-Geheimdienstdirektor Dan Coats hat auch Tage nach dem Vier-Augen-Gespräch zwischen US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin in Helsinki keine Kenntnis vom Inhalt der Unterredung. Er war laut eigenen Angaben gegen ein solches Gespräch.

Agentur
sda
20.07.18 - 01:15 Uhr
Politik
"Ich weiss nicht, was bei diesem Treffen passiert ist": US-Geheimdienstdirektor Dan Coats. (Archivbild)
"Ich weiss nicht, was bei diesem Treffen passiert ist": US-Geheimdienstdirektor Dan Coats. (Archivbild)
KEYSTONE/AP/PABLO MARTINEZ MONSIVAIS

«Ich weiss nicht, was bei diesem Treffen passiert ist», sagte Coats am Donnerstag bei einem Sicherheitsforum in Aspen im US-Bundesstaat Colorado. Es sei das «Vorrecht des Präsidenten», seine Gespräche mit Putin für sich zu behalten, sagte Coats. Er machte jedoch deutlich, dass er mit Trumps Entscheidung zu einem Vier-Augen-Gespräch mit Putin nicht einverstanden gewesen sei. Er hätte «einen anderen Weg» vorgeschlagen, sagte der US-Geheimdienstkoordinator.

Coats äusserte sich nach Medienberichten zu russischen Angaben, wonach Trump und Putin bei der mehr als zweistündigen Unterredung nicht näher genannte Vereinbarungen trafen.

Überrascht von Idee zu Putin-Besuch

Coats hatte nach dem bilateralen Gipfel in Helsinki, bei dem Trump öffentlich Zweifel an den Erkenntnissen seiner eigenen Geheimdienste zu den russischen Cyberangriffen im US-Wahlkampf 2016 geäussert hatte, eine aussergewöhnliche Erklärung abgegeben. Darin verteidigte er die Schlussfolgerungen der ihm unterstellten Behörden zur russischen Einmischung in die Wahl 2016.

«Ich musste das richtig stellen, das war meine Pflicht», sagte Coats dazu am Donnerstag in Aspen. «Es war wichtig, Stellung zu beziehen im Namen der Geheimdienste und im Namen des amerikanischen Volkes.»

Coats zeigte sich zudem überrascht über die Ankündigung vom Donnerstag, wonach Gespräche über einen Besuch Putins im Weissen Haus in diesem Jahr geführt werden.

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Möglich. Aber gerade Geheimdienste, und hier besonders der/die US - amerikanischen, welche mit allen Wassern gewaschen sind, und über fast "alles und jeden" Bescheid wissen, tappen diesbezüglich im Dunkeln. Mit Sicherheit dürfte aber Putin, wie auch immer durch seine Geheimdienste, diese Gespräche mit geschnitten haben. Denn gerade auch Putin, als ehemaliger KGB Agent, überlässt nichts dem Zufall.

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