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Postchefin Susanne Ruoff wegen Postauto-Skandal zurückgetreten

Post-Chefin Susanne Ruoff ist am Freitag wegen des Buchungsskandals bei Postauto per sofort zurückgetreten. Sie übernehme die Verantwortung für die Umtriebe in dem Unternehmenszweig, teilte die von ihr beauftragte Kommunikationsagentur am Sonntagabend mit.

Agentur
sda
10.06.18 - 19:38 Uhr
Politik
Nicht mehr Chefin der Post: Susanne Ruoff ist am Freitag aufgrund des Untersuchungsberichts zur Postauto-Affäre zurückgetreten. Dies wurde am Sonntagabend mitgeteilt. (Archiv)
Nicht mehr Chefin der Post: Susanne Ruoff ist am Freitag aufgrund des Untersuchungsberichts zur Postauto-Affäre zurückgetreten. Dies wurde am Sonntagabend mitgeteilt. (Archiv)
KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

<p>Ruoff habe nach Einsicht in die Untersuchungsberichte festgestellt, dass es zwischen 2007 und 2015 Hinweise auf die widerrechtliche Buchungspraxis bei Postauto gegeben habe, schreibt die Kommunikationsagentur Christine Maier in einem Communiqué.</p>
<p>Es gebe zwar keine Beweise, dass Ruoff von der Praxis Kenntnis hatte. Ruoff hält «deutlich» fest, dass sie nichts von den fiktiven Buchungen gewusst habe, die auch schon vor ihrer Zeit als Chefin getätigt worden waren. Sie habe sich auf interne und externe Kontrollen verlassen.</p>
<p>Als Konzernleiterin des drittgrössten Konzerns der Schweiz übernehme sie aber «selbstverständlich die Gesamtverantwortung». Den Informationen zufolge besprach sie sich auch mit dem Verwaltungsrat. «Für die Vorfälle und die Unruhe bei Postauto möchte ich mich persönlich entschuldigen», lässt sich Ruoff zitieren.</p>
<p>Die Ergebnisse der externen Untersuchung will die Post am Montag vor den Medien präsentieren. Anfang Februar war bekannt geworden, dass die Postauto AG jahrelang im subventionierten Geschäftsbereich Gewinne erzielt und zu hohe Subventionen von Bund und Kantonen bezogen hatte. Letztere verlangen deshalb 78,3 Millionen Franken von der Post zurück.</p>
<p>Neben der posteigenen Untersuchung ist zur Postauto-Affäre ein Verwaltungsstrafverfahren eingeleitet worden. Der Bundesrat hat auf Antrag des Verkehrsdepartements (Uvek) das Bundesamt für Polizei (Fedpol) damit betraut.</p>

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