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Kandidiert Andreas Felix doch wieder?

In einem Versand werben die Bündner Regierungsratskandidaten mit Flyern um die Gunst der Stimmberechtigten. Doch einer hätte darin nichts zu suchen.

Südostschweiz
15.05.18 - 04:30 Uhr
Politik
Der alte BDP-Flyer mit Andreas Felix (rechts).
Der alte BDP-Flyer mit Andreas Felix (rechts).
YANIK BÜRKLI

von Nadja Maurer

«An alle Bündnerinnen und Bündner» ist das Couvert adressiert, das kürzlich in die Briefkästen der Stimmberechtigten geflattert ist. Darin werben die Bündner Parteien CVP, SVP, FDP, BDP und SP mit Flyern für ihre Regierungsratskandidaten.

Der Flyer der BDP dürfte dabei manchen Wähler erstaunt haben: Neben dem bisherigen Regierungsrat Jon Domenic Parolini ist auch Andreas Felix darauf zu sehen. Felix, Geschäftsführer des Graubündnerischen Baumeisterverbands, hatte seine Kandidatur Ende April aufgrund des Baukartell-Skandals zurückgezogen.

Zu spät für Rücknahme

Gerne hätte die BDP ihren Flyer für den sogenannten «Wahlservice» noch angepasst, wie Wahlkampfleiter Gian Michael auf Anfrage sagte. Doch dafür sei es zu spät gewesen: «Zum Zeitpunkt, als Andreas Felix seine Kandidatur zurückgezogen hat, waren schon über 90 000 der insgesamt 106 000 Couverts verpackt und bei der Post», erklärte Michael. «Aus logistischen Gründen wäre es nicht mehr möglich gewesen, die Couverts zurückzunehmen, neu einzupacken und zu verschicken.» Er gehe aber nicht davon aus, dass der «falsche Flyer» Einfluss auf die Wahlergebnisse am 10. Juni haben werde. «Ich denke, die Stimmberechtigten wissen, dass sich Andreas Felix zurückgezogen hat.»

Für die Grossratswahlen plant die BDP laut Michael einen weiteren Versand in den jeweiligen Wahlkreisen. «Auf diesen Flyern ist nur Jon Domenic Parolini drauf», versicherte er.

Parteien bezahlen, Kiga verpackt

Der gemeinsame Versand der Wahlempfehlungen wird gemäss Michael ausschliesslich von den Parteien finanziert. Die Verpackung erfolge über ein Einsatzprogramm des kantonalen Amts für Industrie, Gewerbe und Arbeit (Kiga). «Bedingung ist, dass sich alle Parteien daran beteiligen. Nur für eine Partei würde das Kiga diese Aufgabe nicht übernehmen», so der BDP-Wahlkampfleiter. Als «Gegenleistung» würden die Parteien die Wahlblachen einsammeln und dem Kiga zur Weiterverarbeitung übergeben.

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