×

Studienausgleich fordert Einbussen von 1.5 Millionen Franken

Die Erziehungsdirektoren streben einen neuen Verteilschlüssel für den Studienausgleich an. Dabei würden dem Kanton Graubünden rund 1.5 Millionen Franken entgehen.

02.08.17 - 05:03 Uhr
Politik
Die Erziehungsdirektoren streben einen neuen Verteilschlüssel für den Studienausgleich an.
Die Erziehungsdirektoren streben einen neuen Verteilschlüssel für den Studienausgleich an.
ARCHIV MARCO HARTMANN

Den Hochschulen steht eine Millionen-Reform bevor. Heute zahlt jeder Kanton für seine Bewohner, die an einer Universität eines anderen Kantons studieren, eine Entschädigung. Sie wird fällig, weil die angehenden Akademiker von der Ausbildung und Infrastruktur des fremden Kantons profitieren. Studiert beispielsweise ein Aargauer an der Universität Zürich, muss der Aargau dem Kanton Zürich einen Ausgleichsbetrag zahlen. Bisher waren es 70 Millionen Franken pro Jahr. Doch das soll sich nun ändern. Die Erziehungsdirektoren streben einen neuen Verteilschlüssel an – mit deutlich mehr Verlierern als Gewinnern.

Acht Kantone würden von der neuen Regel profitieren, für die restlichen 18 wird es teurer. Insgesamt geht es um 580 Millionen Franken, die zwischen den Kantonen bezahlt werden.

Zu den Gewinnern dieser neuen Regelung gehört beispielsweise die Universität Zürich, die 5 Millionen Franken zusätzlich erhalten würde. Das Nachsehen aber haben andere Kantone, darunter auch der Kanton Graubünden. Hier würden Einbussen von rund 1.5 Millionen Franken entstehen.

Der Bündner Bildungsdirektor Martin Jäger glaubt, dass das Thema noch nicht vom Tisch ist und noch viel diskutiert werden muss. Grundsätzlich seien die 1.5 Millionen Franken an Einbussen für den Kanton zwar schmerzhaft, aber verkraftbar, so Jäger auf Anfrage von «suedostschweiz.ch».

Die Einbussen aus der Steuerreform, dem Finanzausgleich und auch der Wasserzinsen würden dem Kanton schon Bauchschmerzen verursachen. Jäger bemängelt zudem die schwindende Solidarität zwischen den einzelnen Kantonen.

Der Kanton Graubünden würde mit dem neuen Verteilschlüssel aber nicht einmal am stärksten getroffen. Der Kanton Wallis hätte mit Einbussen von satten 5 Millionen Franken zu kämpfen.

Die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) hat die Reform erst einmal in die Vernehmlassung geschickt. Es gilt aber als wahrscheinlich, dass der neue Verteilschlüssel durchkommt.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR