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Bundesratskandidatur: Schmid winkt ab

Das Kandidatenkarussell für die Nachfolge von Bundesrat Didier Burkhalter dreht sich bereits. Infrage für das Amt kommt unter anderem der Bündner Ständerat Martin Schmid. Er lehnt aber ab. Zudem spekuliert Nationalrat Heinz Brand über weitere Rücktritte.

15.06.17 - 11:16 Uhr
Politik
Martin Schmid
MARCO HARTMANN

Am Mittwochnachmittag hat FDP-Bundesrat Didier Burkhalter seinen Rücktritt per Ende Oktober bekannt gegeben. Postwendend begannen die Spekulationen um mögliche Nachfolger. Dabei wurde der Name des Bündner FDP-Ständerats Martin Schmid immer wieder genannt.

Er habe kein Interesse den Sitz von Didier Burkhalter zu übernehmen, sagte Martin Schmid im Interview mit Radio Südostschweiz. Seiner Meinung nach gehöre der Sitz einem FDP-Vertreter aus dem Tessin oder der Romandie. Deshalb stehe er nicht als Burkhalters Nachfolger zur Verfügung.

Ein Ostschweizer in den Bundesrat?

Der Bündner SVP-Nationalrat Heinz Brand vertritt einen anderen Standpunkt, was die Nachfolge von Didier Burkhalter betrifft. Er wünscht sich, dass ein FDP-Vertreter aus der Ostschweiz oder dem Tessin Einsitz in die Regierung nimmt. Dieser Landesteil sei untervertreten, so Brand.

Die Bündner SP-Nationalrätin Silva Semadeni bläst ins gleiche Horn wie Brand. Wünschenswert wäre ein italienisch sprechender Bundesrat. Sie würde es auch begrüssen, wenn die Ostschweizer FDP-Ständerätin Karin Keller-Sutter Nachfolgerin von Burkhalter wird.

Wichtig ist für die Bündnerin aber vor allem, dass der neue Bundesrat offen sowie fähig ist, die schwierigen Fragen bezüglich der EU zu lösen.

Lobende Worte aus Graubünden

Semadeni wie auch Brand loben die Arbeit von Didier Burkhalter in den vergangenen Jahren, auch wenn sie politisch nicht auf der gleichen Wellenlänge seien. «Burkhalter hat die Schweiz als OECD-Vorsitzender in vorteilhaftes Licht gerückt», so Brand. Und Semadeni ergänzt, dass er ein engagierter Politiker war.

Auch der Bündner CVP-Nationalrat Martin Candinas lobt den FDP-Bundesrat. «Er hat grosse Dienste für unser Land erbracht und war ein guter Botschafter für die Schweiz.»

Weitere Rücktritte?

Candinas, Semadeni und Schmid hatten nicht mit Burkhalters Rücktritt gerechnet. Die Überraschung sei für das Parlament gross gewesen, so Candinas. Brand hingegen habe damit gerechnet.

«Ich ging davon aus, dass es in nächster Zeit drei Rücktritte geben wird. Burkhalter hat gewisse Ermüdungserscheinungen gezeigt. Zudem sah er sich nach anderen Aktivitäten um. Das waren für mich konkrete Signale.» Brand glaubt, dass neben Burkhalter auch Johann Schneider-Ammann und Doris Leuthard in nächster Zeit zurücktreten könnten.

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