×

Region erhält Geld für Kultur, Sanierungen und Jubiläen

Der Kantonsrat befindet nächste Woche über die Beiträge aus dem Lotteriefonds. Auch ins Linthgebiet soll Geld fliessen. Profitieren soll etwa der Circus Knie. Eine andere Adresse erhält künftig keine festen Beiträge mehr.

Christine
Schibschid
22.11.18 - 19:15 Uhr
News
Auch für Ausgrabungen in Kempraten gibt es wieder Geld.
Auch für Ausgrabungen in Kempraten gibt es wieder Geld.
SYMBOLBILD ARCHIV

Jedes Jahr schüttet der Kanton  Millionen aus dem Lotteriefonds an Projekte aus den Bereichen Kultur, Soziales, Bildung, Gesundheit, Natur, Umwelt und Entwicklungszusammenarbeit aus. Zwei Mal im Jahr entscheidet der Kantonsrat auf Antrag der Regierung, wer einmalige Zahlungen aus dem Fonds erhält. Nächste Woche ist es wieder so weit. «In der Regel werden die Vorschläge der Regierung angenommen», sagt Ursula Badrutt, Leiterin des Bereichs Kulturförderung beim Amt für Kultur. Es gebe aber natürlich Ausnahmen, manchmal ändere sich etwas.

Bereits beschlossen sind die einmaligen Jahresbeiträge an Kultureinrichtungen. Hier geht es 2019 um fast 12 Millionen Franken. Für diese Zuschüsse gibt es langfristige Vereinbarungen. Die aktuelle gilt dieses, nächstes und übernächstes Jahr.

Weniger Jahresbeiträge in Region

Daran, wer von den fixen Jahresbeiträgen profitiert, gibt es also nichts zu rütteln. Aus der Region gehören etwa das Kunstzeughaus und die Alte Fabrik in Rapperswil-Jona oder der Kulturtreff Rotfarb in Uznach zu den Glücklichen (siehe Tabelle). Insgesamt fliessen 455 000 Franken als jährliche Beiträge ins Linthgebiet. Vergangenes Jahr waren es mehr. Die IG Halle in Rapperswil-Jona erhält künftig keine fixen Jahresbeiträge mehr. Der Verein, der Kunstausstellungen entwickelt und durchführt, bekommt aber weiter projektbezogene Beiträge. Aktuell sind 20 000 Franken für eine Ausstellung  im Jahr 2019 vorgesehen. «Wir haben das mit Stadt und Kanton so besprochen. Für uns stimmt das», sagt Co-Präsident Charly Hochstrasser. Vergangenes Jahr hatte die IG Halle noch insgesamt 30 000 Franken bekommen. «Mit der neuen Regelung gewinnen wir an Flexibilität», so Hochstrasser.

Funde aus der Römerzeit

Für einzelne Projektbeiträge schlägt die Regierung neben der IG Halle sieben weitere Empfänger aus dem Linthgebiet vor. Die grösste Finanzspritze ist für Ausgrabungen in Kempraten vorgesehen. Das Projekt soll mit 442 500 Franken unterstützt werden. An der Zürcherstrasse 78 haben im Frühjahr Abklärungen im Rahmen eines privaten Bauprojekts ergeben, dass im Untergrund Gegenstände aus der Römerzeit liegen, zum Beispiel Töpfereiabfälle. Ausserdem gibt es Anzeichen für eine Nutzung des Geländes im Mittelalter. Das Gelände soll daher rund fünf Monate lang archäologisch untersucht werden. Auch der Bund beteiligt sich voraussichtlich an den Kosten.

Kunst im Internet

Einen Einzelzuschuss soll auch das Kunstzeughaus bekommen. Das Geld soll vor allem der Inventarisierung des Sammlungsbestandes dienen. Die Werke werden fotografiert, dokumentiert  und wo notwendig neu verpackt und restauriert. Auch werden Teile der Sammlung im Internet zugänglich gemacht.
Ein Zuschuss soll auch an den Cirkus Knie gehen. Er hat in seinem Jubiläumsjahr mehrere Gesuche eingereicht. Für die Jubiläumsausstellung wurde im ersten Halbjahr schon ein Beitrag von 280 000 Franken zugesagt. Nun gibt es ein Gesuch um Unterstützung für zwei weitere Projekte. Zum einen ist ein Jubiläumsbuch geplant, zum anderen sollen zwei Lokomotiven für den Zirkus bemalt werden und dann durch die Schweiz fahren. Der Zirkus beteiligt sich an den Kosten, ausserdem unterstützen Sponsoren die Projekte. Den Kanton bat der Zirkus im zweiten Halbjahr um insgesamt 270 000 Franken, bekommen soll er aber nur 100 000.

500 Jahre Maria Bildstein

Weitere gut 80 000 Franken sind für die Rekonstruktion des Vorplatzes des Alters- und Pflegezentrums Kreuzstift in Schänis eingeplant. Der Gebäudekomplex gilt als Kulturobjekt von nationaler Bedeutung. Unter anderem sollen die Parkplätze, die sich derzeit vor dem Hauptportal befinden, verlegt werden. Der einst im barocken Stil gestaltete Einfahrtsbereich soll wieder hergestellt werden.
2019 feiert der Wallfahrtsort Maria Bildstein in Benken sein 500-Jahr-Jubiläum. Die verantwortliche Stiftung plant, eine neue Heiligenfigur aufzustellen. Auch eine Broschüre und eine Jubiläumsfeier sind vorgesehen. Die Gesamtkosten werden mit 90 000 Franken veranschlagt. Aus dem Lotteriefonds sollen 30 000 fliessen. Für einen Zuschuss zur Organisation eines Festspiels zum Jubiläum wird vorraussichtlich noch ein weiterer Beitrag beantragt, heisst es vom Amt für Kultur.

Mehr Projekte in der Stadt

Unterstützt werden soll auch die Renovation des Frauenhofs am Hauptplatz in Rapperswil-Jona. Die neuen Eigentümer renovierten das 1505 erbaute Gebäude sorgfältig und sollen nachträglich Unterstützung erhalten.  Zudem ist ein Zuschuss für die Literaturtage Rapperswil-Jona vorgesehen. Diese finden im März zum zwölften Mal im Kunstzeughaus statt.

 

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu News MEHR