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Fremdspracheninitiative

Kindswohl kommt vor Regionalpolitik
Politische Entscheide müssen in erster Linie pädagogisch und für die Zukunft der betroffenen Kinder sinnvoll sein. Darum haben auch alle umliegenden Kantone inkl. Lichtenstein als erste Fremdsprache Englisch gewählt. Etwas Vorkenntnisse in Englisch sind auch beim Schulfach Informatik lt. Lehrplan 21 nützlich. Wegen dem Minderheitsschutz, kantonaler Dreisprachigkeit, hat Graubünden als einziger Schweizer Kanton Italienisch als erste Fremdsprache gewählt. Ein Kantonswechsel von Graubünden in einen Nachbarkanton, oder umgekehrt, wird so für die Kinder zur Tortur. Die Zukunft der Deutschbündnerkinder ist nach Norden gerichtet. Die Initiative nur Englisch in der Primarschule setzt Prioritäten: Kindswohl und effizientes Lernen geht vor Heimat- und Regionalpolitik. In der Schule soll wieder die Vernunft das Sagen haben. Die Kinder der Primarschule mit ihren Sorgen und Nöten in einem zu sprachlastigen Primarschulalltag müssen wir ernst nehmen. Da die betroffenen Kinder kein Stimmrecht haben, müssen wir Eltern «aufstehen» und uns für sie einsetzen. Die fremdsprachenintiative-ja.ch berücksichtigt die Interessen der Schülerinnen und Schüler.
• Englisch als erste Fremdsprache, wie die umliegenden Kantone,
• Englische Sprachstruktur ist grammatikalisch einfacher und in unserem Umfeld allgegenwärtig
• Italienischbeginn in der Oberstufe, weil die Kinder dann aus dem Deutschunterricht ein grammatikalisches Fundament haben, denn im Lektionen lernen sind gute Kenntnisse der Erstsprache Voraussetzung.
Als Mutter mit Erfahrung mit drei Primarschülern weiss ich, wie mühsam und wenig effektiv im Italienischunterricht auswendig gelernt wird. Zwei Fremdsprachen in der Primarschule, ohne genügend Kenntnisse in der Erstsprache Deutsch, überfordern auch begabte Schüler und Schülerinnen. Nicht zu vergessen ist auch die Tatsache, dass Eltern durch das gemeinsame Erarbeiten der zwei Fremdsprachen, oft in eine Lehrerrolle gerückt werden. Denn es ist eine Illusion, dass Primarschüler alleine Wörter, Sätze und Grammatik büffeln können. Dies kann zu Konflikten in der Beziehung zu den Kindern führen. Der Leistungsdruck macht so vor der Kinderstube nicht Halt und stresst die Kinder zusätzlich. Die Gründe mögen vielfältig sein, aber die Zahlen zeigen eindeutig, dass die Kinderärzte vermehrt Kinder mit Stresssymptomatik und Burnout in ihren Praxen behandeln.
Ich fordere alle Eltern von Primarschülern auf, den Primarschulstundenplan auf Englisch als Fremdsprache zu reduzieren und, den Beginn des Italienischunterrichts auf die Oberstufe zu verschieben, da dann die Kinder die unbedingt notwendigen Voraussetzungen haben.
JA zur Fremdsprachenintitiative, Ihren Kindern zuliebe.
Tanja Jehli - Losavio, ExGemeinderätin und Mutter von 3 Kindern.

Tanja Jehli
17.09.18 - 08:27 Uhr
Leserbrief
Ort:
Felsberg
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Ich weiss nicht was ich von dem ganzen halten soll.... Klar war es zu unserer Zeit kein Thema, da wir keine Fremdsprachen in der Primarschule hatten. Nun ist es mal so, dass unsere Kinder tatsächlich zwei Fremdsprachen in der Primarschule erlernen. Ich kann nur von meiner eigenen Erfahrung als Mutter zweier Jungs sprechen, welcher der Grössere in der letzten Oberstufe und der Kleinere in die letzte Primarklasse kommt. Unseren beiden Kinder lernen Sprachen recht einfach. Sicherlich auch, da bei uns zu Hause mehrheitlich französisch gesprochen wird. Die Anforderungen in der Primarschule sprachbedingt finde ich in Ordnung. Dem einen liegen die Sprachen besser, dem anderen die mathematischen oder musischen Fächer. Oder nochmals ein anderer findet im Sport, Bewegung seine Stärke. Das unser heutiges Schulsystem veraltet und schon längst Überholungsbedürftig ist, steht ausser Frage. Es müsste ein Schulsystem geben, welches unsere Kinder individuell dort fördert,wo ihre Stärken liegen und sie somit motiviert zum Lernen. Jedoch mussman mit solchen Äusserungen wie Bournouts und Depressionen bei Kindern aufpassen. Das diese Existieren, ist keine Frage. Nur ist kaum das Erlernen von Fremdsprachen daran Schuld. Schuld ist unsere Gesellschaft. Welche Mutter kann von sich sagen, dass sie keinen Stress hat? Früher gab es zum Geburtstag einen Kuchen und ein paar Freunde wurden eingeladen. Heute fehltnur noch ein Partymanager um ja die perfekte Party zu feiern. Und das schon im Vorkindergartenaltet. Zudemleben wir in einer dermassen Konsumgesellschaft, dass es kaum noch möglich ist, dass eine Mutter zu Hause bleibt und nur der Vater arbeiten geht. Natürlich dürfen wir nicht die Mütter unerwähnt lassen,welche Arbeiten gehen, um eine wohlbekommene Abwechslung zu ihrem unausgefüllten Alltag zu bekommen. Dafür wachsen unsere Kinder mit Mediatronic auf und kennen sich schon im Kindergartenalter besser auf dem iPhone oder Ipad aus als manch Erwachsener. Und vergessen wir ja nicht die ganzen Gameausstattungen. Viele Kinder können in der Natur kaum noch was anfangen damit und langweilen sich. Ganz zu schweigen von den sozial Kompetenzen, welche dadurch komplett auf der Strecke bleiben. Diese Isolation, welche viele heutzutage leben, führen unter anderem zu Diagnosen wie Bournout, Depressionen, etc. Nochmals, ich denke unsere Gesellschaft muss sich ändern und dann werden solche Themen wie diese, gar nicht mehr Anreiz zu Diskussionen geben.
Und noch zum Abschluss: Die Schweiz steht für Sprachenvielfalt. Und ich finde, dass gehört zu unserem Kulturgut. Und wir dürfen stolz darauf sein. Deshalbbin ich dafür, dass man diese Sprachen beibehält. Ob nun erst in der Obetstufe oder nicht, kann man darüber streiten...