St. Moritz wird zur kinofreien Zone

Kommenden Sonntag flimmert offiziell der letzte Film über die Leinwand des Kinos Scala in St. Moritz. Die Besitzerin des Gebäudes, die Firma Mobimo, reisst es ab und plant einen Neubau. Im Februar 2011 hatte die Firma das entsprechende Baugesuch eingereicht. Das Kino soll Läden und einem Saal für Veranstaltungen weichen. Zudem sind mehrere Wohnungen geplant.

Das Kino muss weichen

Während der vergangenen sechs Jahre konnten immer wieder Verzögerungen für das Bauvorhaben ausgehandelt werden, nun ist das Schicksal des Kinos aber entgültig besiegelt. Im März hat die Gemeinde St. Moritz nämlich die Baubewilligung erteilt. Damit hat das Kino postwendend die Kündigung erhalten, wie Betreiber Gianni Bibbia gegenüber Radio Südostschweiz erklärte. 

Bis am 31. August muss das Kino geräumt werden. Die Firma Mobimo wolle nämlich so schnell wie möglich mit den Arbeiten beginnen. Dazu habe die Firma von der Gemeinde gar eine Sonderbewilligung für Bauarbeiten bekommen, so Bibbia. Vom 15. Juli bis Ende August sei nämlich eigentlich eine baufreie Zeit - damit würden nun noch die letzten wenigen Touristen vertrieben, beklagte er weiter.

St. Moritz künftig ohne Kino

Bibbia lebte 27 Jahre für das Kino und seine Zukunft. Irgendwann sei halt Schluss, betont er nüchtern. Von der Verzögerungstaktik habe er sich jedoch erhofft, dass nach der Schliessung des Scala wenigstens ein neues Kino gebaut würde. Die Gemeinde habe aber nicht auf Vorschläge von seiner Seite her reagiert und keine Rückmeldung auf allfällige Projektideen gegeben.

Am Samstag und Sonntag werde nun nochmals ein ganz normales Kinoprogramm gespielt. Am Montag gebe es dann ein Spezialprogramm, welches kostenlos für alle Kinofreunde sei.