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Schwanden: Mit dem Regen kommt der Rutsch wieder in Bewegung

In Schwanden darf das nach dem Erdrutsch evakuierte Gebiet bis am Sonntag wieder gar nicht mehr betreten werden. Denn die Niederschläge haben die Gefahr einer weiteren Rutschung wieder erhöht.    

Südostschweiz
22.09.23 - 15:23 Uhr
Klima & Natur
Das Risiko steigt wieder: Mit den Niederschlägen lösen sich im Gebiet der Wagenrunse oberhalb von Schwanden immer wieder kleinere Abbrüche.
Das Risiko steigt wieder: Mit den Niederschlägen lösen sich im Gebiet der Wagenrunse oberhalb von Schwanden immer wieder kleinere Abbrüche.
Bild Sasi Subramaniam

Seit einzelne Bewohnerinnen und Bewohner Anfang September nach dem Erdrutsch im Gebiet der Wagenrunse Teile des evakuierten Gebiets in Schwanden zur Rettung ihrer Haustiere wieder kurz betreten konnten, wurde dieses Recht laufend leicht ausgedehnt. Vor allem am Rand des Schuttkegels gewährte die Gemeindeführungsorganisation (GFO) Glarus Süd den Bewohnerinnen, Bewohnern und Gewerbetreibenden immer wieder Zutritt zu gesperrten Arealen, zuerst in kleinen Zeitfenstern, später auch über ganze Tage.

Nun hat sich die Lage wieder verschärft. «Die Ereignisse im Gebiet der Rutschung Wagenrunse haben sich als Folge der regnerischen Witterung etwas intensiviert», meldete die GFO am Freitag in einer Mitteilung. Im Rutschgebiet seien wieder laufend kleinere Abbrüche zu verzeichnen. Darum könnten am Samstag und Sonntag zu den Gefahrenbereichen Grün und Blau keine Teilzugänge mehr gewährt werden. Die GFO prüft, wann Ersatztermine für die Zufahrt mit Autos angeboten werden können.»

Grosse Solidarität mit der evakuierten Bevölkerung

Die Solidarität mit der evakuierten Bevölkerung sei erfreulich, meldet die GFO weiter. «Bereits haben sich über 70 Freiwillige gemeldet, die in den Bereichen Sicherheit, Büro, Handwerk, Feuerwehr und Gesundheitsbereich ehrenamtliche Aufgaben übernehmen.» Ein Teil dieser Freiwilligen sei denn auch bereits eingesetzt worden, viele andere müssten sich noch etwas gedulden.

Die grosse Solidarität zeigt sich auch in den Soli Shops in Schwanden und Glarus mit Kleiderspenden. So seien bereits eine grosse Anzahl an Winterkleidung für Damen und Herren sowie zahlreiche Schuhe vorhanden. Diese können Evakuierte gratis beziehen. Der Lagerbestand sei zurzeit so gross, dass keine weiteren Kleider mehr entgegengenommen werden könnten. Wer trotzdem Kleider spenden wolle, soll sich vorgängig bei den Leuten im Soli Shop melden.

TBGS erlassen Gebühren und Kosten

Mit den Gemeindeverantwortlichen haben sich jene der Technischen Betriebe Glarus Süd (TBGS) dafür entschieden, der evakuierten Bevölkerung die Gebühren für Wasser, Siedlungsentwässerung und Abfallgebühren sowie die Kosten für den Strom vom 30. August bis zum Ende der Evakuierungsmassnahmen oder bis Ende Jahr zu erlassen. Eine Verlängerung dieser Massnahme werde allenfalls Ende November geprüft.

Und die Weseta Textil AG in Engi spendet den Evakuierten ein Set Frottee-Tücher. Sie können diese Sets am Donnerstag, 28. September von 13.30 bis 18.30 Uhr bei der Einwohnerkontrolle der Gemeinde Glarus Süd in Schwanden beziehen.

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