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Im Linthgebiet werden rund 50’000 Nasen ausgesetzt

Die Fischart Nase steht auf der Roten Liste als «vom Aussterben bedroht». Nun wurden Jungtiere im Linthgebiet ausgesetzt, Tausende werden noch folgen. Die Nase ist der Hoffnungsträger der Fischfauna.

Südostschweiz
29.06.23 - 16:54 Uhr
Klima & Natur
Soll wieder heimisch werden: Vor Jahrzehnten starb die Nase im Linthgebiet aus, bald werden aber Tausende Jungfische ausgesetzt.
Soll wieder heimisch werden: Vor Jahrzehnten starb die Nase im Linthgebiet aus, bald werden aber Tausende Jungfische ausgesetzt.
Bild Michel Roggo/Keystone

Im Linthkanal sind Jungfische der bedrohten Art Nase ausgesetzt worden. Die Aktion ist Teil eines seit 2015 laufenden Wiederansiedlungsprojekts für den Zürichsee, den Linthkanal und den Walensee. Die Mehrheit der 46 in der Region einheimischen Fischarten ist laut Kanton St. Gallen bedroht oder bereits ausgestorben.

Bei der Nase handelt es sich um einen «weitwandernden Weissfisch», der in den Mittellandflüssen beheimatet ist. Ihm haben Hindernisse wie Wasserkraftwerke so stark zugesetzt, dass die Fischart auf der Roten Liste des Bundes als «vom Aussterben bedroht» geführt wird.

Vor einigen Jahrzehnten sei die Nase im Linthgebiet ausgestorben gewesen, heisst es in der Mitteilung der St. Galler Staatskanzlei vom Mittwoch. 2015 startete dann ein Wiederansiedlungsprojekt für den Zürichsee, den Linthkanal und den Walensee, bei dem der Kanton St. Gallen eng mit dem Kanton Thurgau zusammenarbeitete.

Aufzucht im Fischereizentrum

Im Thurgau werden mit dem Laichfischfang von wild lebenden Nasen Fischeier gewonnen, befruchtet und im Fischereizentrum Steinach aufgezogen. Nach zwei Monaten können dann jeweils rund 50’000 Jungfische im Linthgebiet ausgesetzt werden.

Das Projekt ist ein Erfolg: In den letzten beiden Wintern entdeckten Berufsfischer im Zürichsee erstmals wieder vereinzelte Nasen in den Netzen, wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA schreibt. Eine genetische Analyse habe gezeigt, dass rund ein Drittel davon aus der Wiederansiedlung stammten. Die Nasen werden mit rund vier bis fünf Jahren geschlechtsreif.

Die Artenförderung bedrohter Fische ist Teil der kantonalen Biodiversitätsstrategie. Die Wiederansiedlung der Nase sei «ein kleiner Hoffnungsschimmer im ständigen Abwärtstrend in der Fischfauna», heisst es in der Mitteilung. (sda/mitg)

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