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Gnadenfrist für die grosse Churer Rosskastanie

Aggressive Pilze schwächen den Stamm der Rosskastanie an der Oberen Plessurstrasse in Chur – sie ist instabil. Nun wird die Krone des Baums zurückgeschnitten, um ihn zu retten.

Südostschweiz
27.03.24 - 10:53 Uhr
Graubünden
Alte Rosskastanie: Mit dem Zurückschneiden der Baumkrone soll sie gerettet werden.
Alte Rosskastanie: Mit dem Zurückschneiden der Baumkrone soll sie gerettet werden.
Pressebild

Die mächtige Rosskastanie der Villa Brunnengarten an der Oberen Plessurstrasse in Chur ist etwa 174 Jahre alt. Bei der Erstellung des Gartens um 1850 sei die Kastanie gepflanzt worden, heisst es in einer Medienmitteilung. Bei einer Kontrolle im vergangenen Jahr wurde festgestellt, dass der Baum von zwei aggressiven Pilzen befallen ist.

Trotz Vorkehrungen ein Absterben nicht auszuschliessen

Der Baum wurde all die Jahre regelmässig von Fachleuten kontrolliert und gepflegt sowie entlastend geschnitten. Bruchgefährdete Kronenteile wurden mit Seilen gesichert. Nun kam an der südlichen Stammbasis ein grösserer, abgestorbener, von Pilzen befallener Bereich zum Vorschein. Dabei handle es sich um den Brandkrustenpilz (Kretzschmaria deusta) und den Hallimasch (Armillaria mellea), heisst es in der Mitteilung.

Eine Messung zeige, dass die Stabilität an besagtem Ort nicht mehr gewährleistet sei, und beide Pilze den Baum zum Absterben bringen könnten. Aufgrund dessen beschlossen Fachpersonen des Hochbauamts Graubünden und des Amts für Natur und Umwelt Graubünden, die Baumkrone der Rosskastanie stark zurückzuschneiden. Nur so sei es zu verantworten, den Baum weiterhin zu erhalten. Durch die Reduktion sollen sowohl die Windlast als auch die Belastung auf den geschwächten Stammfuss verringert werden.

Fachleute werden den Baum auch weiterhin regelmässig kontrollieren. Trotz aller Vorkehrungen müsse aber damit gerechnet werden, dass sich die Stabilität weiter abbaue oder die Rosskastanie in einigen Jahren vollends absterbe. 

Sperrung der Italienischen Brücke

Am Mittwoch werde ab 7 Uhr mit den Schneidearbeiten an der Rosskastanie begonnen, heisst es in der Mitteilung weiter. Falls dies aus witterungsbedingten Gründen nicht möglich sein sollte, würden sich die Arbeiten auf Montag verschieben.

Aufgrund der Arbeiten wird die Stadtpolizei Chur die Italienische Brücke für den Fussgänger- und Veloverkehr für voraussichtlich zwei bis drei Tage sperren. Eine Umleitung ist entsprechend signalisiert. Die Arosalinie der Rhätischen Bahn, der gesamte Busbetrieb (Chur Bus und Postauto) sowie der Individualverkehr auf der Grabenstrasse verkehren normal und sind von der Sperrung nicht betroffen. (red)

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