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Jetzt äussert sich die Regierung zum GKB-Bericht

Die Bündner Regierung sieht aufgrund des ­Berichts zu den Signa-­Krediten Handlungsbedarf bei der Governance der Graubünder Kantonalbank.

Südostschweiz
22.04.24 - 13:04 Uhr
Graubünden
Graubündner Kantonalbank: Dem Unternehmer René Benko wurden knapp 63 Millionen Franken geliehen. Die Bündner Regierung will sich nun mit dem Bankrat austauschen.
Graubündner Kantonalbank: Dem Unternehmer René Benko wurden knapp 63 Millionen Franken geliehen. Die Bündner Regierung will sich nun mit dem Bankrat austauschen.
Bild Livia Mauerhofer

Die Bündner Regierung hat den Untersuchungsbericht des Unternehmens Ernst & Young zur Kreditvergabe der Graubündner Kantonalbank an die Signa-Gruppe geprüft. Die Kurzfassung des Berichts war am Donnerstag veröffentlicht worden. Die Vergabe der Kredite erfolgte laut Ernst & Young (EY) ordnungsgemäss, und auch Bankpräsident Peter Fanconi wird entlastet.

Die Bündner Regierung nimmt gemäss einer am Montag veröffentlichten Mitteilung zur Kenntnis, dass das untersuchte Verhalten der Beteiligten ordnungsgemäss war. Jedoch sieht sie aufgrund des Berichts Handlungsbedarf bei der Governance, also der Kontroll- und Steuerungsstruktur. Dies insbesondere bei den Offenlegungs- und Meldepflichten. Die Regierung will sich darüber mit dem Bankrat austauschen. Sie verweist in der Mitteilung auf ihre Pflicht, die Grundlagen der Kantonalbank ständig auf ihre Wirksamkeit zu überprüfen. Dazu gehörten das Gesetz über die GKB, die Eignerziele und das Aufsichtskonzept der Regierung.

GKB soll «stark in die Zukunft gehen»

Die Exekutive hat bereits am 9. April beschlossen, bis 2025 eine umfassende Auslegeordnung zu erarbeiten. Die GKB sei eine sehr erfolgreiche und sichere Bank, so die Regierung. Das oberste Ziel sei es, dass die GKB «so stark in die Zukunft gehen kann, wie sie ist».

Die GKB hatte der österreichischen Signa-Gruppe des konkursiten Unternehmers René Benko knapp 63 Millionen Franken geliehen. Mit knapp 60 Millionen Franken hat sie sich an einem sogenannten Konsortialkredit verschiedener Banken und Geldgeber beteiligt. Dieser Betrag ist über das Globus-Gebäude in Zürich abgesichert.

Der Bankrat der GKB hatte Mitte März eine externe Prüfung der Kreditvergaben sowie der Vorwürfe gegenüber dem Bankpräsidenten Peter Fanconi in Auftrag gegeben. Den Prüfungsauftrag hatte das Unternehmen Ernst & Young AG durchgeführt, das seit 2008 auch Revisionsstelle der Graubündner Kantonalbank ist. (red)

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