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Findet ihr diesen Wohnblock in Ennenda hässlich? Wir sagen euch, warum er voll im Trend liegt

Sasi Subramaniam ist Fotograf bei den «Glarner Nachrichten». In dieser Woche hat er im Glarnerland etwas Spezielles gesucht – und an unerwarteten Orten gefunden. Er nimmt euch mit auf diese Suche.

Sebastian
Dürst
28.01.24 - 04:30 Uhr
Glarus
Hässlich oder modisch: An diesem Wohnblock scheiden sich die Geister.
Hässlich oder modisch: An diesem Wohnblock scheiden sich die Geister.
Bild Sasi Subramaniam

Letzten Donnerstag war ich gerade dabei, abgestorbene Äste eines Baumes im Volksgarten in Glarus zu fotografieren, als mich Landratspräsidentin Regula Keller ansprach. «Vielleicht könnte es in deiner nächsten Fotoreportage um Menschen mit Hunden gehen», sagt sie mir. Denn in diesem Moment lief gerade eine Hundehalterin mit ihrem Tier an mir vorbei. 

Menschen, Hunde, Äste: Das sind Themen, die ich schon als Reportage verarbeitet habe. «Ich mache eine Fotoreportage über Farbe», sagte ich ihr deshalb. Damals wusste ich allerdings noch nicht, um welche Farbe es gehen soll.

Nach etwas Recherche bin ich auf eine Idee gekommen. Denn wie es ein Tier des Jahres gibt, wird auch vom Farbinstitut Pantone eine Trendfarbe des Jahres gekürt. In diesem Jahr ist das eine Farbe mit dem Namen «Peach Fuzz». Sie hat die Nummer 13-1023 und ist eine Mischung aus einem hellen Orange und einem zarten Rosa. Sie soll Wärme und moderne Eleganz ausstrahlen. 

Ich habe mir vorgestellt, dass es ziemlich schwer ist, diese Farbe im Glarnerland zu finden. Bis ich aus dem Fenster unserer Redaktion geschaut habe. Von dort aus sieht man nämlich diesen Wohnblock:

Blick aus dem Redaktionsfenster: So sieht die Redaktion der «Glarner Nachrichten» den Wohnblock in Ennenda.
Blick aus dem Redaktionsfenster: So sieht die Redaktion der «Glarner Nachrichten» den Wohnblock in Ennenda.
Bild Sasi Subramaniam

Und – kein Witz – dieser Block hat ganz genau die Farbe «Peach Fuzz». Man kann sich also darüber streiten, ob der Block ins Ennendaner Dorfbild passt oder nicht. Fest steht aber, dass er die trendigste Farbe der Welt trägt!

Auf meiner Suche nach weiteren Motiven mit der Farbe bin ich dann trotzdem auch noch in der Natur fündig geworden. Diese Blätter kann man mit etwas Fantasie ebenfalls als «Peach Fuzz» identifizieren:

Hier braucht es etwas Fantasie: Blätter im Volksgarten könnte man als «Peach Fuzz» identifizieren.
Hier braucht es etwas Fantasie: Blätter im Volksgarten könnte man als «Peach Fuzz» identifizieren.
Bild Sasi Subramaniam

Es geht aber noch weiter. Als nächstes habe ich die Modegeschäfte in Glarus abgeklappert. Eine Trendfarbe ist schliesslich vor allem bei der Kleidung ein Thema. Und siehe da: Tatsächlich gibt es einige Kleidungsstücke in dieser Farbe zu kaufen. 

Natürlich in der Mode: Die Farbe des Jahres gibt es auch in Jackenform.
Natürlich in der Mode: Die Farbe des Jahres gibt es auch in Jackenform.
Bild Sasi Subramaniam

Weiter ging es in Geschäften, die Tonwaren verkaufen. Ganz offensichtlich ist die Farbe nämlich ganz nah bei dieser natürlichen Färbung von Töpfen für den Garten. Hier der Beweis dafür: 

Ton in Ton: Pflanzentöpfe kommen der Farbe des Jahres sehr nahe.
Ton in Ton: Pflanzentöpfe kommen der Farbe des Jahres sehr nahe.
Bild Sasi Subramaniam

Mein Hauptziel war es aber, jemanden mit Fingernägeln in dieser Farbe zu fotografieren. Auf gut Glück bin ich darum in ein Nagelstudio in Glarus gegangen. Gleichzeitig mit mir hat eine Bekannte aus Mollis den Laden ebenfalls betreten. «Ich will mir die Nägel lackieren lassen. Und ich habe eine klare Vorstellung davon, welche Farbe sie haben sollen», sagte sie zu mir. «In der Farbe des Jahres natürlich!», überraschte sie mich. Und ich muss sagen: An Fingernägeln sieht die Farbe tatsächlich sehr gut aus. Auf jeden Fall besser als an einem Wohnblock!

Das passt: Eine Bekannte lässt sich ihre Fingernägel in «Peach Fuzz» lackieren.
Das passt: Eine Bekannte lässt sich ihre Fingernägel in «Peach Fuzz» lackieren.
Bild Sasi Subramaniam

Sebastian Dürst ist Redaktionsleiter der «Glarner Nachrichten». Er ist in Glarus geboren und aufgewachsen. Nach Lehr- und Wanderjahren mit Stationen in Fribourg, Adelboden und Basel arbeitet er seit 2015 wieder in der Heimat. Er hat Religionswissenschaft und Geschichte studiert. Mehr Infos

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