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An der Betonchilbi wird auch jongliert und gebastelt

Mit Taktgefühl, viel Kreativität, viel Elan und ebensolcher Konzentration – rund um den Skatepark in Näfels widmen sich an die 50 Kinder den Beton-Chilbi-Workshops.

Südostschweiz
08.08.18 - 18:22 Uhr
Ereignisse
Julia Hodel zeigt, wie Metall gegossen wird
Julia Hodel zeigt, wie Metall gegossen wird
DELIA LANDOLT

Von Delia Landolt

Unter den Helmen tropft der Schweiss herunter, die Köpfe sind leicht gerötet. Die Skategruppe hat sich in den Betonpool – hier leider ohne Wasser – gewagt und versucht, mit Schwung und etwas Hilfe des Workshop-Leiters Andri Brugger von der einen zur anderen Seite zu gelangen.

Umfallen ist kein Thema – einfach wieder aufstehen, dem Skateboard nachspringen und einen neuen Versuch starten, bis es schliesslich klappt.

Es ist der zweite von drei Workshop-Tagen auf dem Skatepark-Gelände in Näfels, bei denen insgesamt jeweils gut 50 Kinder und Jugendlichen dabei sind. Rundherum laufen die Aufbauarbeiten für das anschliessende Musik-, Kunst- und Skatefestival.

Mit Farbe, Fotopapier oder Metall ...

Unter dem Zirkuszelt hinter dem Skatepark hat sich die Artistengruppe eingerichtet. Räder schlagen, Diabolo schwingen und mit Bällen jonglieren: Edimealem Demissie, der äthiopische Zirkusartist, ist zufrieden mit seiner Gruppe.

Fast schon statisch dagegen sitzt ein Mädchen reglos nebenan im Gras und starrt eine kleine Box an – ihre selbst gemachte Camera obscura. Ob die Belichtungszeit wirklich stimmt, wird sie erst später erfahren.

Auch die Metallgruppe wartet gespannt auf ihr Ergebnis: Sie schmilzt Zinn, um es in individuell geschliffene Gipsformen zu giessen. «Könnte auch Silber sein», stellt ein Mädchen fest, das sich über seinen fischförmigen Anhänger freuen kann.

Auch bei der Linoldruck-Gruppe gibt es schon erste Resultate. Zuerst wurde geschnitzt, dann wurden Farben gemischt und mit dem Rollo aufgetragen, um jetzt das bedruckte T-Shirt präsentieren zu können.

... Schlangen aus Knetmasse und Beat Ninja ...

Ideen und Fantasien werden im Trickfilm-Workshop ausgelebt: Ein Tannzapfenmonster kämpft gegen einen Grashalm, während nebenan zwei Schlangen aus Knetmasse zusammen ein Ei zeugen. Jede Bewegung der Figuren wird auf einem Foto festgehalten, diese werden aneinandergereiht und abgespielt, wodurch die Stop-Motion-Geschichte zu leben beginnt.

Aus etwas grösserer Distanz tönt ein Beat über das Gelände. Die Rap-Gruppe übt mit dem «Beat-Ninja»-Spiel, den Takt zu spüren. Denn dies gehört ebenso zum Rappen wie die Reime, die zuvor auf Papier gebracht wurden.

... entstehen Kunst und Musik und dazu wird geskatet

Weiter hinaus wagt sich die Street-Art-Gruppe. Sie hat sprayen gelernt, mit Kreide den Beton verziert und eine Menge Stickers produziert. Letztere hat die Gruppe gestern, am letzten Workshop-Tag, rund um Näfels aufgeklebt und gleichzeitig Ideen gesammelt, wie man sonst noch legale Kunst in die Strassen bringen kann.

Die Betonchilbi-Workshops waren der Anfang zum gleichnamigen Festival, das am Wochenende auf dem Skatepark-Gelände in Näfels stattfindet und heute beginnt.

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