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Glarner Kantonspolizei warnt vor neuer Telefonbetrugsmasche

Nach der Zentralschweiz sind die Cyberkriminellen im Glarnerland angekommen. Falsche Polizisten versuchen am Telefon, an Daten der Angerufenen zu kommen. Die Kantonspolizei Glarus warnt.

Martin
Meier
21.10.23 - 04:30 Uhr
Blaulicht
Die Polizei warnt: Finger weg von Ziffern, wenn man aufgefordert wird, eine solche zu drücken.
Die Polizei warnt: Finger weg von Ziffern, wenn man aufgefordert wird, eine solche zu drücken.
Bild Martin Meier

Falsche Polizisten versuchen, an persönliche Daten zu kommen: Das Zentralschweizer Polizeikonkordat schlägt in einer Medienmitteilung Alarm, nachdem es mehrere Meldungen zu telefonischen Betrugsversuchen erhalten hat.

Diese Cyberkriminellen machen auch von der Kantonsgrenze zu Glarus nicht halt: «Eine erste Meldung ist auch bei uns eingegangen», sagt Daniel Menzi, der Mediensprecher der Kantonspolizei Glarus. Deshalb warnt Menzi: «Vorsicht vor englischsprachigen Bandansagen.»

Computerstimme täuscht Anruf der Polizei vor

Eine englischsprachige Computerstimme täuscht nämlich vor, dass der Anruf von der Polizei stammt. Dem Angerufenen wird mitgeteilt, dass ein Problem besteht und er dringend handeln muss. Schliesslich wird er aufgefordert, auf seinem Telefon eine Ziffer zu wählen. «Spätestens jetzt sollte der Angerufene auflegen», sagt Menzi. Ansonsten laufe er Gefahr, mit einer Person verbunden zu werden.

«Diese Person gibt sich dann persönlich als ‹Police Officer› oder Mitarbeiter von Interpol oder Europol aus und versucht, mit einer frei erfundenen Geschichte an sensible und persönliche Daten des Angerufenen zu kommen», sagt Menzi. Angeblich sei das Bankkonto nicht sicher, man ermittle gegen Straftäter. Verweigert die Angerufene eine Zusammenarbeit, wird mit Haft gedroht.

«Seien Sie misstrauisch. Beenden Sie bei Bandansagen den Kontakt. Drücken Sie keine Ziffer und geben Sie keine persönlichen Daten bekannt.»

Daniel Menzi, Kantonspolizei Glarus

Die so ergaunerten Daten nutzen die Cyberkriminellen, um schliesslich an das Geld der Angerufenen zu kommen, beispielsweise, indem sie sich in ihr Bankkonto einloggen und das Geld auf ihr eigenes Konto überweisen. Cyberkriminelle schrecken auch davor nicht zurück, im Namen der anderen Person mit deren Kreditkarte einzukaufen oder gar Kredite aufzunehmen. Durch das Drücken der vorgegebenen Ziffer kann aber auch eine kostspielige Telefonverbindung aufgebaut werden, erklärt das Zentralschweizer Polizeikonkordat.

Anrufe mit Schweizer Nummern getarnt

In den meisten Fällen sind die Anrufe mit Mobiltelefonnummern aus der Schweiz getarnt. «Erfahrungsgemäss nutzen die Kriminellen für die Kommunikation dazu die Internettelefonie, weshalb es möglich ist, willkürlich Rufnummern anzeigen zu lassen», warnt das Zentralschweizer Polizeikonkordat in seiner Mitteilung weiter. «Die Hacker täuschen ihre Opfer, indem sie vorgeben, jemand oder etwas zu sein, was sie nicht sind. Sobald der Hacker das Vertrauen des Opfers gewonnen hat, wird es kritisch.»

Deshalb rät auch Daniel Menzi: «Seien Sie misstrauisch. Beenden Sie bei Bandansagen den Kontakt. Drücken Sie keine Ziffer und geben Sie keine persönlichen Daten bekannt.» Die richtige Polizei spiele nie Bandansagen am Telefon ab, um mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten, ergänzt das Zentralschweizer Polizeikonkordat.

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