Fake News in Geschichtsbüchern – und die Wahrheit über Chur

Die Altertumswissenschaften und die Völkerkunde sind vor Falschinformationen, und Fälschungen nicht verschont geblieben. Nicht selten wurden Funde in Meldungen verpackt, welche sich im Nachhinein nicht bestätigten. Auch der archäologische Dienst im Kanton Graubünden hat oft mit Fake News zu tun. RSO-Moderatorin Katharina Balzer hat mit Mathias Seifert, stellvertreter Bündner Kantonsarchäologe, über Irrtümer gesprochen.

Ganz genau kann nicht bestimmt werden, welche Schweizer Stadt wirklich die älteste ist. In Chur wurden archäologische Artefakte gefunden, die auf etwa 11'000 v. Chr. zurückgehen. Damit ein Ort als Stadt anerkannt wird, braucht es jedoch eine Stadtmauer. Und für die historische Stadtbezeichnung muss mindestens eine dauerhafte, befestigte Siedlung nachgewiesen sein, was in Chur so früh noch nicht der Fall ist.

Deshalb kann man am ehesten Zürich, Bern, Genf oder Basel als älteste Städte der Schweiz betrachten, weil dort bereits in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts v. Chr. keltische Siedlungen befestigt waren. In Chur kann man darum auch frühstens ab dem Mittelalter von einer Stadt sprechen, denn die Stadtmauern wurden nicht vor dem 13. Jahrhundert errichtet. Quelle: swissinfo.ch

In Chur finden zwei Vorträge zu Fakes und Facts in der Archäologie und der Völkerkunde statt. Beide beginnen am Dienstag, 29. Januar um 19.30 Uhr im Calvensaal, Ottostrasse 24, Chur.