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Warum stehen Häuser schief in Glarus?

In der Rubrik «Rätselhaftes Glarnerland» gehen wir Euren Fragen nach. Heute: Schiefe Häuser.

Südostschweiz
12.09.17 - 04:30 Uhr
Leben & Freizeit
Corina Oertli

Ein schräges Haus an der Burgstrasse in Glarus, inmitten der so symmetrisch angeordneten Stadt. Es ist der sogenannte Stampf, ein Memorial an die Nacht vom 10. auf den 11. Mai 1861. In dieser schicksalhaften Nacht brach ein Brand beim Landsgemeindeplatz aus und zerstörte zwei Drittel des damaligen Glarus, die Hälfte der 4 800 Einwohner wurde obdachlos.

Die Ursache des Brandes konnte nie vollständig geklärt werden. Grund für das extreme Ausmass waren die Schindeldächer, welche die Flammen wegen des wütenden Föhnsturms weitertrugen.

Tonziegel statt Schindeln

In dieser Nacht blieben nur wenige Häuser im Glarner Stadtkern stehen. Eines davon ist der Stampf. Es ist aber nicht das einzige, ein weiteres steht an der heutigen Rathausgasse 23a. Das vierstöckige Haus lag damals an der 1854 erstellten Bolengasse, welche den Spielhof mit der Feldgasse beim heutigen Schützenhaus verband, weiss der Glarner Lokalhistoriker und Stadtführer August Berlinger.

«Das fragliche Haus, dessen Haustür heute zum Hof geht, wurde zwischen 1855 und 1860 gebaut.» Das damals also neue Haus am Siedlungsrand war wie weitere vom Feuer verschonte Gebäude nicht mehr aus Holz, sondern aus Stein gebaut und hatte ein Dach aus Tonziegeln.

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