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Warum hat es auf der Niderenalp ein Loch im Fels?

In der Rubrik «Rätselhaftes Glarnerland» gehen wir Euren Fragen nach. Heute: Das Lochim Fels auf der Niderenalp.

Südostschweiz
19.07.17 - 10:31 Uhr
Leben & Freizeit
PRESSEBILD

Wer von Mettmen beim Stausee Garichti in Richtung Leglerhütte wandert, kommt bei Ober Stafel an einem Loch im Fels vorbei. Oder anders gesagt: Er überquert die 50 Meter breite Kärpfbrücke. Diese ist eigentlich ein Naturtunnel, der vom Niederenbach gegraben wurde.

Millionen von Jahren alt

Um den Ursprung des Tunnels und somit der Brücke zu klären, müssen wir 22 Millionen Jahre in die Vergangenheit reisen: Bei der Kollision der Kontinentalplatten von Europa und Afrika schob sich 250 Millionen Jahre altes, hartes Verrucano-Gestein über 35 Millionen Jahre altes, weicheres Flysch-Gestein. Quasi als Schmiermittel für den Überschiebungsprozess diente der Lochsiten-Kalk. Die Überschiebung dauerte mehrere Millionen Jahre. Diese sogenannte Glarner Hauptüberschiebung ist zum Beispiel an den Tschingelhörnern anhand einer horizontalen Linie gut zu erkennen.

Doch zurück zur Kärpfbrücke und deren Tunnel. Durch diesen fliesst der Niederenbach. Das Wasser hat in Tausenden Jahren den weichen Flysch und den Kalk weggefressen, für den harten Verrucano war er jedoch zu schwach. So bildete sich nach und nach der heute 50 Meter lange, zehn Meter breite und vier Meter hohe Tunnel und gleichzeitig die Kärpfbrücke. Der Tunnel ist bei niedrigem Wasserstand begehbar und die Gesteinsschichten sind gut sichtbar.

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