Projekt Bondo II

Seit bald anderthalb Jahren arbeiten wir als Planende am Projekt Bondo II daran, die harten Erfordernisse des Katastrophenschutzes in landschaftlich und ortsbaulich verträgliche Massnahmen umzusetzen.

Für die Sicherheit der Dörfer sind genügende Durchflussprofile unter den Brücken und gross dimensionierte Auffangbecken mit entsprechend hohen Dämmen entscheidend. Die Kantonsstrasse und die Lokalstrasse entlang der Maira werden beide soweit angehoben, dass die Bondascabrücke und die Spizarunbrücke den ungehinderten Durchfluss von Hochwassern ermöglichen. Die Erhöhung der Strassen erfolgt in allen Teilen gleichmässig, die Sichtbezüge zwischen den Fraktionen bleiben in jedem Fall erhalten. Zum Schutz von Spino verlängert man die talseitige Strassenstützmauer dem Fluss entlang. Die Ausbildung der Natursteinmauern und Dämme gegen die Dörfer hin wird mit Rücksicht auf die bestehenden Strukturen individuell gestaltet. Die Dämme werden begehbar gemacht und auf der bewohnten Seite mit terrassierten Gärten aufgewertet. Die horizontal ausladende Brücke Punt verbindet Promontogno und Bondo bequem ohne Buckel und lässt die im Ortsbild wichtigen Crot mit ihren Mauern und Bäumen intakt.

Es hat uns sehr gefreut, dass zuerst die Wettbewerbsjury und anschliessend sowohl die Vertreterinnen der Gemeinde Bregaglia, die Pro Bondo und alle regionalen und kantonalen Ämter sowie auch der Bund das Projekt mit grosser Anerkennung begrüsst haben. Ungewöhnlich und umso erfreulicher ist auch, dass sämtliche Umweltverbände von der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, Heimatschutz bis hin zum WWF sich lobend dazu geäussert haben. Das Projekt ist damit auf einem guten Weg, rasch den notwendigen Schutz der Bevölkerung gegen die Naturgewalten bieten zu können.

Gianfranco Bronzini (Projektleiter), Jürg Conzett (Brückenbauer), Michael Grob (Wasserbauer), Martina Voser und Rita Illien (Landschaftsarchitektinnen), Marco Tschenett (Strassenbauer), Conradin Clavuot (Architekt)