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Piranha Chur schrammt haarscharf am Triumph vorbei

Die Frauen von Piranha Chur haben gestern in Lettland den Final des Unihockey-Europacups gegen den schwedischen Meister Iksu Umea haarscharf mit 4:5 verloren. Nur wenige Zentimeter trennten die Churerinnen vom Sieg.

Südostschweiz
10.10.10 - 02:00 Uhr
Zeitung

Von Reto Voneschen

Unihockey. – Energisch winkte Churs Trainer Mark van Rooden in der 59. Minute dem Schiedsrichterduo zu, um sein Time-out anzuzeigen. Kurz zuvor hatten seine Schützlinge von Piranha Chur gegen den schwedischen Meister Iksu das 4:5 kassiert. Nur noch knapp mehr als eine Minute war zu spielen. Mit einer Freischlagvariante wollte er den Ausgleich noch erzielen. Sabrina Arpagaus wurde der Ball zugespielt, doch nach ihrem Schuss machte es nur «bling» – von einem Pfosten zum anderen kullerte der Ball. Es blieb beim knappen Sieg von Iksu, Piranha blieb nur die Silbermedaille.

Grosse Enttäuschung bei Piranha

«Wir hatten riesiges Glück», musste die schwedische Nati-Spielerin Josefine Eiremo nach Spielschluss zugeben. Gross war die Nervosität bei den dreifachen Europacupsiegerinnen aus Nordschweden in der Schlussphase gewesen. Die Churerinnen hatten bei ihrer Europacup-Premiere den Schwedinnen alles abverlangt. «Die Enttäuschung ist riesig», sagte denn auch die Churerin Mirca Anderegg mit traurigen Augen kurz nach Spielschluss. Die versteinerten Gesichter bei der Pokalübergabe und das rasche Abziehen der Silbermedaille sprachen Bände. Den Silberpokal legte Captain Sabrina Arpagaus sofort achtlos auf den Boden.«Wir haben die Partie zu Beginn verloren», analysierte Trainer van Rooden nüchtern. 0:3 lag seine Equipe bei Spielhälfte zurück. Doch die Churerinnen liessen sich nicht beirren. «Wir waren überzeugt, dass wir zurückkommen würden», war sich Anderegg auch trotz des klaren Spielstands sicher. Und das taten die Piranhas: Bis zur 45. Minute hiess es 3:3 und auch die neuerliche Führung von Iksu glich Sonja Putzi in der 56. Minute nochmals aus. Zwei Minuten später brachten die Churerinnen den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Allstar-Team-Center Cassandra Edberg bedankte sich und schob zum 5:4 Siegestreffer ein.

Lob von Iksu

Für ihre Vorstellung heimsten die Churerinnen viel Lob ein. «Teams wie Piranha Chur würden auch der schwedischen Liga guttun», lobte Iksu-Coach Johan Sjöström die Bündnerinnen. Vor allem physisch überzeugten sie. «Wir konnten auch im letzten Drittel noch Gas geben», freute sich Stürmerin Anderegg, welche ins Allstar-Team berufen wurde. Besonders freute sie sich für die Spielerinnen der dritten Linie. «Sie haben einfach sensationell gespielt», zog sie den Hut vor ihren Teamkolleginnen. Und in die Enttäuschung folgte bald auch ein wenig Stolz. Denn die Piranhas hatten Silber gewonnen und nicht Gold verloren.

Piranha Chur – Iksu Umea 4:5 (0:1,2:2, 2:2)

Olympic Centre Valmiera (Lettland). – 470 Zuschauer. – SR Järventausta/Myllykangas (Finnland).Tore: 18. Frida Eriksson (Therese Andersson) 0:1. 21. Wikström (Edberg) 0:2. 30. Wikström (Eriksson) 0:3. 38. Pasanen (Kujala) 1:3. 40. Rüttimann (Gabathuler/Ausschluss Ekblom ) 2:3. 45. Anderegg 3:3. 54. Therese Andersson (Ekblom) 3:4. 56. Putzi (Kujal) 4:4. 58. Edberg (Söderqvist) 4:5.Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Piranha Chur, 2mal 2 Minuten gegen Iksu Umea.Piranha Chur: Vitetti; Arpagaus, Streiff; Marti, Gabathuler; Rüttimann, Anderegg, Ulber; Pasanen, Kujala, Putzi; Russi, Rossier, Zwinggi.Iksu Umea: Alfredsson; Namita Andersson, Ekblom; Gustafsson, Wibron; Malin Eriksson, Wilhelmsson; Söderqvist, Edberg, Wikström; Gidlund, Norström, Rydfjäll; Therese Andersson, Eiremo, Frida Eriksson.Bemerkungen: 59. Timeout Piranha Chur. 59. Pfostenschuss Arpagaus.

Spiel um Platz 3

Red Ants W'thur – Classic Tampere 4:3 (1:1, 3:1, 0:1)Für Winterthur trafen: 13. Stadelmann 1:0. 24. Piotrowska (Kathriner) 2:1. 25. Frick (Stettler) 3:1. 40. Ordell (Stettler) 4:2.

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