Armon Orlik triumphiert im Waadtland

von Patrick Casanova

Vier Jahre nach seinem 3. Rang am «Innerschweizerischen» 2019 in Flüelen trat Armon Orlik (Bild) gestern in Romanel-sur-Lausanne wieder als Nordostschweizer Gast an. Unterstützung erhielt der Bündner vom Glarner Roger Rychen. Mit dem Aargauer Nick Alpiger, dem Luzerner Joel Ambühl sowie den beiden Bernern Patrick Gobeli und Matthieu Burger schickten auch die anderen Teilverbände starke Eidgenossen an den Genfersee. Die Gastgeber waren somit gefordert. Der kleine Südwestschweizer Verband befindet sich zwar seit einigen Jahren im Aufwind, hat mit fünf Eidgenossen eine starke Spitze. Allerdings fiel mit dem Freiburger Lario Kramer ein Leader aus, was die Hoffnungen auf den ersten Heimsieg seit 2008 dämpfte.

Vor 2000 Zuschauerinnen und Zuschauern traf Orlik im Anschwingen erstmals auf Romain Collaud. Gegen den jungen Freiburger kam der Maienfelder nach weniger als einer Minute zum Resultat. Aus dem Kreis der Favoriten starteten auch Alpiger sowie der Freiburger Benjamin Gapany erfolgreich in das Fest.

Dieses Trio hielt sich in der Folge schadlos, Orlik kam gegen Christoph Baeryswil ungefährdet zum zweiten Sieg. Die Einteilung entschied sich daraufhin bereits im dritten Gang für die hochkarätige Gästepaarung zwischen dem NOS-Sieger und Alpiger. Im insgesamt sechsten Aufeinandertreffen gingen beide Kontrahenten nicht das letzte Risiko ein, die Paarung endete gestellt. Orlik wie auch der Aargauer hielten sich dadurch zur Halbzeit in der breiten Spitzengruppe. Als einziger Gast wies Burger eine reine Weste auf, der Seeländer bettete im dritten Gang Gapany ins Sägemehl.

Orlik am Nachmittag souverän

Nach der Pause gelang Orlik ein Blitzerfolg gegen Paul Tornare. Alpiger dagegen fiel durch ein zweites Remis aus der Entscheidung. Da auch Burger seinen vierten Gang stellte, lag die Spitze vor dem Ausstich dicht beisammen. Im Kampf um den Einzug in die Endausmarchung kam es wieder zu einer umstrittenen Gästepaarung zwischen Orlik und Burger. Das Aushängeschild des Schwingclubs Unterlandquart entschied das Duell mit einem Plattwurf und zog als Führender in den Schlussgang ein. Mit einem Viertelpunkt Rückstand folgte Gapany, der zwölffache Kranzfestsieger qualifizierte sich gegen den Waadtländer Stéphane Haenni für das entscheidende Duell.

Im ersten Duell seit neun Jahren suchte Orlik sofort die Entscheidung, bis ihm in der dritten Minute der Gewinner-Wurf gelang. Nach Siegen am Bündner-Glarner und Nordostschweizer gewann Orlik zum dritten Mal in dieser Saison, insgesamt steht der 28-Jährige bei 21 Kranzfestsiegen. «Speziell, auch mal in der Romandie zu gewinnen», meinte Orlik. Mit Rang 4 durfte nach einem soliden Auftritt auch Rychen kranzgeschmückt die Heimreise antreten.