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Sich wieder für den Weltcup empfehlen

Désirée Steiner und Jason Rüesch verbinden vor Beginn der neuen Langlauf-Saison einige Parallelen: Beide sprechen von einem zufrieden stellenden Sommertraining, und beide wollen sich für weitere Weltcup-Einsätze empfehlen.

Pascal
Spalinger
09.12.23 - 17:00 Uhr
Schneesport

Es gehe ihr aktuell sehr gut, erklärte Désirée Steiner kürzlich auf Anfrage. Die gesamte Saisonvorbereitung den Sommer über sei einfach mega gewesen, und sie könne nur schwärmen. «Wir hatten einen Wechsel im Trainerstab und bei der Trainingsgruppe. Dank der neuen Trainerin Karoline Moen-Guidon konnte ich nochmals einen grossen Schritt vorwärts machen», stellt Steiner fest. Dass es der 25-Jährigen gegenwärtig sehr gut läuft, zeigen die ersten Resultate in diesem Winter. Erst gewann sie ein Testrennen auf der Davoser Snowfarming-Loipe im Flüelatal überlegen, und am vergangenen Wochenende brillierte sie auch am ersten Swiss-Cup-Rennen in St. Moritz. Sie siegte nämlich mit fast einer halben ­Minute Vorsprung auf die Konkurrenz.

Guten Boden noch verstärkt

Hauptgrund für Steiners gute Verfassung dürfte die Tatsache sein, dass sie heuer erstmals beschwerdefrei und ohne Unterbruch trainieren konnte. «Zusammen mit meinem letztjährigen Trainer Toni Livers konnte ich in der letzten Saison schon einen guten Boden legen. Nun konnte ich in allen Belangen nochmals eine Schippe drauflegen.» Zudem begrüsst sie es, auf der Davoser Snowfarming-Loipe trainieren zu können: «Man weiss einfach immer, dass sie kommt und wir dadurch bei Top-Bedingungen trainieren können». Auch dass es in dieser Saison keine Grossanlässe wie Weltmeisterschaften oder Olympische Winterspiele gibt, kommt ihr entgegen. Dadurch habe man keinen Selektionsdruck, was vieles einfacher mache.

Für Steiner hat die Saison wie erwähnt am letzten Wochenende begonnen. Am nächsten Wochenende steht sie im schwedischen Östersund erstmals in dieser Saison im Weltcup am Start, danach geht es weiter ins norwegische Trondheim. Die Tour de Ski mit Davos Nordic am 3. und 4. Januar 2024 bildet dann den ersten Saisonhöhepunkt. Obwohl sie als Sprint-Spezialistin gilt, will die Davoserin auch Distanzrennen bestreiten. Dabei hat sie sich zum Saisonziel gesetzt, im Klassisch-Sprint einen Halbfinalplatz sowie in Distanzrennen Klassierungen unter den ersten 30 zu erreichen. Auf ­Davos Nordic freut sich Steiner heuer ­besonders. Einerseits, weil sie den Heim-Weltcup in der vergangenen Saison ausfallen lassen musste, und andererseits, weil die 20-Kilometer-Verfolgung als Klassisch-Rennen durchgeführt wird. Zudem seien Nacht-Sprints auch immer speziell. «Ich werde einfach mein Bestes geben und die zwei Tage in Davos geniessen», erklärt sie. Sie möchte in dieser Saison den definitiven Sprung vom COC in den Weltcup schaffen. «Heuer fällt wie bereits erwähnt der Qualistress weg, und ich kann mich auf die Etablierung im Weltcup konzentrieren.»

Mehr Konstanz reinbringen

Auch Spitzenlangläufer Jason Rüesch hat eine gute Saisonvorbereitung hinter sich. Er musste sich zwar mit der einen oder anderen Erkältung herumschlagen, wurde ansonsten aber von schwereren Krankheiten oder Verletzungen verschont. Deshalb ist auch er bereits recht gut unterwegs: Beim Swiss Cup im Engadin erreichte er am letzten Wochenende den dritten Platz.

Distanzläufer und Sprinter hätten heuer öfter zusammen trainiert als in den Vorjahren, erklärt der 29-Jährige auf Anfrage. Es habe sich ein guter Teamgeist entwickelt, und die Alten seien auf die Jungen zugegangen. «So können wir gegenseitig voneinander profitieren.» Rüesch trainierte nach eigenen Angaben länger, jedoch weniger intensiv als in den Vorjahren, wobei die Intensität ab Oktober dann hoch gewesen sei. Zudem habe er mehr Kraft-Einheiten absolviert. «Ziel ist es, auf die Saison-Höhepunkte Tour de Ski und Tour in Amerika hin in Topform zu sein und nicht schon vorher.»

Während viele seiner Kollegen bereits im Weltcup im Einsatz standen, startet Rüesch zunächst im Swiss- und dann im Continentalcup – eine Konsequenz aus der letzten, ziemlich verkorksten Saison. «Es bläst mir momentan ein eisigerer Wind entgegen als auch schon», erklärt der Davoser und meint damit die Tatsache, dass er sich heuer erst mit guten Leistungen im Continentalcup für Einsätze im Weltcup empfehlen muss. Gelingt ihm dies, darf er sich auf die von ihm genannten Saison-Höhepunkte freuen. Zudem nennt er den Weltcup im Obergoms als weiteres Highlight. Klar ist auch sein Saisonziel: Sich wieder im Weltcup zu etablieren. «Ende Saison werde ich sehen, wie es weitergehen wird», stellt Rüesch fest. Was er sicher ausschliesst: Dass er nach einem möglichen Ende seiner Aktivkarriere regelmässig Distanzrennen bestreiten wird. Denn «das Leben hält auch noch anderes bereit als Langlauf-Wettkämpfe».

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