Den kranken Menschen auf ihrer beschwerlichen Reise beistehen
Am Sonntag, 5. März, ist in der Schweiz der Tag der Kranken. Er soll die Bevölkerung auf die Themen Gesundheit und Krankheit sensibilisieren.
Am Sonntag, 5. März, ist in der Schweiz der Tag der Kranken. Er soll die Bevölkerung auf die Themen Gesundheit und Krankheit sensibilisieren.
Das Leben mit einer Krankheit oder Beeinträchtigung gleiche bildlich gesprochen einer Reise, steht in einer Mitteilung des Glarner Regierungsrats vom Montag. «Zu den Reiseerfahrungen gehören unerwartete Begegnungen und Schwierigkeiten.» Dann seien Menschen hilfreich, die als Reiseführer, Gastwirt oder Gepäckträger beistehen könnten.
So erklärt die Präsidentin des Schweizer Vereins Tag der Kranken, Doris Fischer-Täschler, in der Mitteilung die Wichtigkeit des aktuellen Mottos zum Tag: «Gemeinsam unterwegs».
Angehörige werden Experten
Auf dieser Reise veränderten sich die Rollenbilder allerdings, steht in der Mitteilung weiter: «Die Grenzen zwischen Professionalität und individuellem Erleben verwischen sich immer mehr, denn kranke Menschen und ihre Angehörigen sind die Experten für das Erleben und die Symptomatik bei genau «diesem einen Menschen». So könnten sie sich im Internet informieren und verfügten so auch über Zugang zu Fachwissen.
Trotzdem brauche es Fachpersonen, die helfen, die Inhalte zu interpretieren, einzuordnen und zu gewichten. Fachpersonen verfügen über einen gut gefüllten Rucksack mit theoretischem Wissen und praktischer Berufserfahrung. Dies ermöglicht es ihnen, zusammen mit den kranken Menschen und ihren Angehörigen eine Interpretation des Krankheitsgeschehens vorzunehmen.
Kostenloses Beratungsangebot
In Zeiten des Fachkräftemangels nimmt die Bedeutung der Zusammenarbeit zu. Bei einem Ein- und Austritt in ein Spital oder einer Pflegeeinrichtung ist es besonders wichtig, das bewusst zu begleiten und zu gestalten. Denn für kranke Menschen und ihre Angehörigen ist es ermüdend, wenn die immer gleichen Bedürfnisse erklärt werden müssen.
Im Kanton Glarus engagieren sich verschiedene Anbieter für reibungslose Übergänge und eine angemessene Versorgung. Beispiele sind der Sozialdienst im Spital, Hausärzte, Spitexorganisationen, Therapien, Sozialberatungen, Freiwilligen-Organisationen und Betreuungsdienstleister.
«Die Glarner Bevölkerung kann in schwierigen gesundheitlichen Lebenssituationen ausserdem auf die Unterstützung der Koge zählen, der Koordination Gesundheit», steht in der Mitteilung. «Sie ist das kostenlose Beratungsangebot des Kantons Glarus für Gesundheitsfragen, Pflege und Betreuung.»
Sich auf Augenhöhe begegnen
Die Bereiche Gesundheit und Soziales sind eng miteinander verbunden. Denn Einsamkeit und finanzielle Sorgen führen oft zu Krankheit, und Krankheit führt häufig zu finanziellen Sorgen und Einsamkeit. Beide Fachbereiche können viel zu guten Lösungen beitragen, um aus diesem Teufelskreis heraus zu finden.
Für eine Begegnung auf Augenhöhe brauche es aber neue Modelle, steht in der Mitteilung weiter. «Auf Augenhöhe» meine, dass alle Beteiligten gleichwertig seien, aber nicht gleich, weil sie unterschiedliche Aufgaben und Funktionen haben.
Der Kanton Glarus habe mit dem neuen Pflege- und Betreuungsgesetz einen innovativen und interessanten Ansatz geschaffen. Es enthält einen Anerkennungsbeitrag für pflegende Angehörige, die Förderung der Freiwilligenarbeit, die Verpflichtung für eine verstärkte Zusammenarbeit der Fachpersonen sowie das Angebot der Informations- und Beratungsstelle Koge. Alle diese Massnahmen sollen kranke Menschen und ihre Angehörigen sowie die Zusammenarbeit auf allen Ebenen unterstützen, damit die herausfordernde Reise gelingen kann. (mitg/mar)
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Bereits Abonnent? Dann schnell einloggen.