Nun kann der Souverän entscheiden
Das geplante Solarkraftwerk auf Madrisa hat in dieser Woche zwei wichtige Hürden geschafft: Sowohl die Bürgergemeinde wie auch der Gemeinderat stimmten der Vorlage zu.
Das geplante Solarkraftwerk auf Madrisa hat in dieser Woche zwei wichtige Hürden geschafft: Sowohl die Bürgergemeinde wie auch der Gemeinderat stimmten der Vorlage zu.
Während die Bürgergemeinde am Mittwoch dem Projekt oppositionslos (bei
vier Enthaltungen) zustimmte, wurde die Vorlage an der Gemeinderatssitzung vom 11. September mit 10:1-Stimmen (zwei Enthaltungen) angenommen und war zuvor eifrig, aber fair diskutiert worden. Gemeinderat Johannes Kasper wies auf eine damit einhergehende Missachtung der Gemeindeverfassung hin und kritisierte den Eingriff in die Natur. Gemeinderat Marcel Jecklin stellte fest, dass der steigende Eletrizitätsbedarf ein Problem darstelle und der Planet nicht mit der Strategie von alpinen Solaranlagen gerettet werden könne.
Beteiligung der Gemeinde
Betreiberin der Anlage ist die Madrisasolar AG (in Gründung), welche zu 66 Prozent der Repower und zu 34 Prozent der Gemeinde Klosters gehören wird. An der Volksabstimmung vom 22. Oktober wird sich der Souverän zu zwei Teilvorlagen (Dienstbarkeitsvertrag und Beteiligung der Gemeinde) äussern können. Von verschiedenen Votanten an beiden Versammlungen wurde aber klar kommuniziert, dass die Beteiligung der Gemeinde durchaus sinnvoll sei; diese würde auf 3.8 Mio. Franken zu stehen kommen. Das Geld dafür wird den Heimfall-Entschädigungen entnommen. Was mit dem Gewinn aus der Anlage geschieht, soll noch genau bestimmt werden, es wird aber angestrebt, diesen in nachhaltige Projekte zu investieren.
Klosters als «Energiestadt»
Gemeindepräsident Hansueli Roth betonte an beiden Sitzungen, dass der Vorstand über die genommenen ersten Hürden sehr erleichtert sei. Klosters trage auch als Energiestadt eine gewisse Verantwortung und es lasse sich bestimmt gut sehen, dass sich Klosters bei erneuerbaren Energien solcherart engagiere. Auch unterstrich Roth, dass die Beteiligung der Gemeinde wichtig sei. Würde der Souverän diese ablehnen, würde die Madrisasolar in alleinigen Besitz der Repower zu stehen kommen und die Gemeinde hätte bei weiteren Fragen kein Mitspracherecht und würde auch nicht von einem Gewinn partizipieren.
Gemeindepräsident Roth nahm an der Bürgergemeinde-Versammlung auch die Anregung auf, dass Aktien der Madrisasolar von der Öffentlichkeit gezeichnet werden könnten.
Facts + Figures
Standort: Gebiet Züg, 2050 m ü.M.
Grösse: 150 000 m2
Anzahl Module: 30 000
Panels ab Höhe: rund 3 Meter ob Boden
Neigung: 60 – 70 Grad
Inbetriebnahme: Ende 2025
Endgültige Fertigstellung: Ende 2027
Produktionsleistung: 11 Megawatt
Jahresleistung: 18 Gigawatt (entspricht dem Bedarf von 4000 Haushalten
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