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«Alpenblick» Braunwald: Für neues Panoramahotel sollen 300’000 Franken aus Tourismusfonds fliessen

Seit Anfang Sommer wird in Braunwald der neue «Alpenblick» für 10 Millionen Franken gebaut. An den Kosten will sich nun der Kanton Glarus mit einem Beitrag aus dem Tourismusfonds beteiligen.

Marco
Lüthi
22.09.23 - 04:30 Uhr
Politik
Neues Hotel mit Panoramablick in Braunwald: Auf der Baustelle des neuen «Alpenblicks» ist bereits ein Teil der Bodenplatte aus Beton gegossen.
Neues Hotel mit Panoramablick in Braunwald: Auf der Baustelle des neuen «Alpenblicks» ist bereits ein Teil der Bodenplatte aus Beton gegossen.
Pressebild

Neben der Bergstation der Standseilbahn in Braunwald wird seit Ende Mai an einem neuen Hotel gebaut. Dort, wo 2009 der «Alpenblick» bis auf die Grundmauern niedergebrannt ist. Das von den Flammen zerstörte Hotel wird nun als modernes Panoramahotel mit 34 Doppelzimmern, einem Restaurant mit 100 Sitzplätzen, einem kleinen Saal mit 30 Sitzplätzen sowie einer grossen Aussenterrasse für 100 Personen, einer Lounge mit Bar und einem Wellnessbereich gebaut. Das geht aus einer Mitteilung der Glarner Staatskanzlei vom Donnerstag hervor.

Kosten soll der neue «Alpenblick» 10,2 Millionen Franken. An den Baukosten will sich der Kanton Glarus mit 300’000 Franken beteiligen. Der Regierungsrat hat ein entsprechendes Gesuch der Panorama-Hotel Braunwald AG für einen Unterstützungsbeitrag aus dem Tourismusfonds bewilligt. Das zugesicherte Geld wird laut Kanton aber erst fliessen, wenn das Projekt realisiert ist. Sollte dies nach drei Jahren nicht der Fall sein, verfällt der Unterstützungsbeitrag.

Gerichtsverfahren, Einsprachen und fehlende Baufreigabe 

Dass der abgebrannte «Alpenblick» in Braunwald erst nach fast 14 Jahren wiederaufgebaut wird, hat seine Gründe: Sieben Jahre verstrichen, bis Besitzer Serif Yildiz vom Vorwurf der Brandstiftung freigesprochen wurde. Danach begann der Kampf um die auszuzahlende Schadensumme der Versicherung, später die Bereinigung von Baueinsprachen, die Nachbesserungen verlangten. Im Mai 2019 erhielt Yildiz dann die Baubewilligung. Der geplante Baustart im Frühling 2020 verzögerte sich aber wegen Änderungen am Bau und einer fehlenden Baufreigabe der Gemeinde Glarus Süd um drei Jahre. 

In der Zwischenzeit wurde im September 2022 die Panorama-Hotel Braunwald AG gegründet, deren Aktienkapital 100’000 Franken beträgt. Die im Handelsregister eingetragenen Personen sind Serif Yildiz als Präsident und als Mitglieder seine Söhne Yavuz Yildiz und Yusuf Yildiz. 

20 neue Arbeitsplätze

Die brachliegende und hässliche Brandruine eingangs Braunwald galt bei den Einheimischen über all die Jahre als «Schandfleck». Auch den Blicken der ankommenden Touristen blieb sie nicht verborgen. Seit gut dreieinhalb Monaten herrscht dort nun Baustellenbetrieb. Bereits fertig ist ein Teil der Bodenplatte aus Beton. Das Untergeschoss wird massiv gebaut, die vier überirdischen Geschosse aus Holz.    

Bis im kommenden Jahr soll der Rohbau laut Bauherr Serif Yildiz stehen. Wenn alles gut läuft, könnte der neue «Alpenblick» im Frühjahr 2025 eröffnet werden.

Das moderne Panoramahotel soll sich dereinst in die Marktnische zwischen den vorhandenen Mittelklassehotels und dem Topangebot des «Märchenhotels» positionieren. Laut Kantonsmitteilung sollen 20 Arbeitsplätze im neuen Hotel geschaffen werden.

Auch diese zwei Glarner Projekte bekommen Geld aus dem Tourismusfonds

Bei der Lintharena in Näfels will die IG Bike Glarnerland einen Geschicklichkeitsparcours für Mountainbiker realisieren. Das geplante Skillscenter soll verschiedene Strecken mit Sprüngen, technischen Herausforderungen und Abschnitten für Fahrerinnen und Fahrer aller Schwierigkeitsgrade bieten. Der Kanton Glarus unterstützt das Projekt laut Mitteilung der Staatskanzlei mit maximal 20’000 Franken aus dem Tourismusfonds. Die Gesamtkosten für das Skillscenter belaufen sich auf 120’000 Franken. Ebenfalls Geld aus dem Glarner Tourismusfonds erhalten die Betreiber des «Aktivhostels Hängematt» in Matt. Sie planen in der alten Metzgerei im Parterre eine Bewegungs- und Kletteranlage sowie einen Indoorspielplatz. An den Gesamtprojektkosten von 306'000 Franken will sich der Kanton mit einem Beitrag von maximal 30'000 Franken beteiligen. Für die bewilligten Gesuche gilt die Auflage, dass der Unterstützungsbeitrag verfällt, wenn das Projekt nicht innerhalb von drei Jahren realisiert ist. (red)

Marco Lüthi ist Redaktor und Produzent bei den «Glarner Nachrichten» in Ennenda. Mehr Infos

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