×

Bundesrat regelt Besteuerung von italienischen Grenzgängern neu

Zehn Prozent mehr als geplant wird die Schweiz künftig von der regulären Quellsteuern behalten. Dies betrifft die Grenzgänger aus Italien. Für Personen, die in Graubünden arbeiten, gibt es Ausnahmen.

Agentur
sda
11.08.21 - 13:57 Uhr
Politik
Zoll Grenze Campocologno
Grenzuebergang und Zoll bei Campocologno im Puschlav.
ARCHIV

Die Schweiz behält neu 80 Prozent der regulären Quellensteuern auf den Einkommen von neuen Grenzgängerinnen und Grenzgängern aus Italien. In diesem Sinne hat der Bundesrat am Mittwoch die Botschaft zum neuen Grenzgängerabkommen zwischen der Schweiz und Italien verabschiedet.

Im 2015 paraphierten Abkommensentwurf waren 70 Prozent vorgesehen gewesen. Es sollte indes noch einmal fünf Jahre bis zu einer definitiven Einigung dauern. Im Dezember 2020 unterzeichneten die beiden Staaten das Abkommen schliesslich. Das aktuell gültige Grenzgängerabkommen stammt aus dem Jahr 1974 und sieht vor, dass Grenzgänger nur in der Schweiz besteuert werden, wobei Italien 38,8 Prozent der Quellensteuern zusteht.

Die neuen Grenzgänger werden zwar auch von ihrem Heimatland ordentlich besteuert. Eine Doppelbesteuerung wird aber mit dem neuen Abkommen beseitigt, wie der Bundesrat in einer Mitteilung betont. Als neue Grenzgängerinnen gelten demnach Personen, die ab dem Zeitpunkt des Inkrafttretens des Abkommens in den Arbeitsmarkt eintreten.

Eine Übergangsregelung gilt für Personen, die zwischen dem 31. Dezember 2018 und dem Inkrafttreten des neuen Abkommens in den Kantonen Graubünden, Tessin oder Wallis arbeiten oder gearbeitet haben. Diese Grenzgängerinnen und Grenzgänger werden weiterhin ausschliesslich in der Schweiz besteuert. Im Gegenzug entrichtet die Schweiz den italienischen Grenzgemeinden bis zum Ende des Steuerjahres 2033 einen finanziellen Ausgleich in Höhe von 40 Prozent der in der Schweiz erhobenen Quellensteuer.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu Politik MEHR