×

Glarner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Haustür-Betrüger

Mehrere Glarner berichten auf Facebook von einem Mann, der an der Haustüre klingelt und erzählt, dass er Geld für den Zug braucht. Die Kantonspolizei Glarus kennt den Fall: Die Anzeigen liegen bereits bei der Staatsanwaltschaft.

28.11.17 - 10:37 Uhr
News
Trick
Schnell ist das Geld weg: ein Betrüger ist im Glarnerland unterwegs.
SYMBOLBILD

In einer grossen Glarner Facebook-Gruppe ist derzeit eine Warnung im Umlauf: Ein 30-jähriger Mann klingle an der Tür und erzähle seine Geschichte. Dass seine Frau ihn ausversehen ausgeschlossen habe und er zur Arbeit müsse. Für den Zug brauche er Geld. Als Pfand biete er sogar ein Velo an, wie eine Facebook-Userin in ihrem Post schreibt. 

Der Post ist bereits fast 50 Mal geteilt worden. In den Kommentaren liest man verschiedene Vorwürfe von Usern, die denselben Mann zu kennen scheinen. Das Velo, das er zum Pfand anbiete, sei geklaut. Er sei schon lange unterwegs und habe immer die gleiche Ausrede. Einige schreiben, dass sie ihm bereits Geld geliehen haben, dieses aber nie zurückgekommen sei.

Die Polizei kennt den Fall

Daniel Menzi, Mediensprecher der Kantonspolizei Glarus, kann den Fall bestätigen. «Bei uns sind mehrere Anzeigen eingegangen und der Mann wurde bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige gebracht.» Er sei vor allem in Glarus, Netstal und Näfels unterwegs. Es sei richtig, mit der Polizei Kontakt aufzunehmen, wenn der Verdacht bestehe, dass man betrogen worden ist. Wenn man bei einer solchen Begegnung an der Tür ein komisches Gefühl habe, dann lieber bestimmt ablehnen, rät Menzi.

Der Fall ist nun auf dem Tisch der Staatsanwaltschaft. «Es liegen zehn Anzeigen zum Fall vor, die einzeln geprüft werden müssen», sagt Staatsanwalt Simon Walser auf Anfrage. Ob es wirklich Betrug sei, müsse bei jedem Fall geprüft werden. «Damit der Tatbestand erfüllt ist, muss insbesondere die Arglist gegeben sein», so Walser. 

Schon länger unterwegs

Bereits 2016 berichtete die «Südostschweiz» von einem solchen Betrugsfall. Ob es sich um denselben Mann handelt, lässt sich nicht bestätigen. Daniel Menzi betont jedoch, dass solche Fälle eher selten seien.

Kommentieren
Wir bitten um euer Verständnis, dass der Zugang zu den Kommentaren unseren Abonnenten vorbehalten ist. Registriere dich und erhalte Zugriff auf mehr Artikel oder erhalte unlimitierter Zugang zu allen Inhalten, indem du dich für eines unserer digitalen Abos entscheidest.
Mehr zu News MEHR