So richtig «Hinter den Kulissen»
Heute haben wir im wahrsten Sinn hinter die Kulissen - respektive die Bauten - des Sound of Glarus geschaut. Der Glarner Dorfkern ist nämlich geschichtlich sehr interessant, weshalb wir uns einer Stadtführung angeschlossen haben. Dort wo heute Bühnen, Zelte und Foodstände stehen, wütete vor 156 Jahren ein Grossbrand.
Heute haben wir im wahrsten Sinn hinter die Kulissen - respektive die Bauten - des Sound of Glarus geschaut. Der Glarner Dorfkern ist nämlich geschichtlich sehr interessant, weshalb wir uns einer Stadtführung angeschlossen haben. Dort wo heute Bühnen, Zelte und Foodstände stehen, wütete vor 156 Jahren ein Grossbrand.
Wir stehen mitten auf dem Openair-Gelände des Sound of Glarus. Es ist der Rathausplatz, der früher auch als Marktplatz genutzt wurde. Alle Gebäude, die wir rund um uns sehen, sind laut Stadtführer Kaspar Marti fast «neu». Grund dafür ist der Grossbrand von Glarus im Jahr 1861. Dabei wurde der gesamte Dorfkern zerstört und beinahe die Hälfte aller Einwohner verlor ihr Dach über dem Kopf. In der Folge wurde die Stadt innert drei Jahren wieder neu aufgebaut. Etwas sei dabei besonders eindrücklich, verrät uns Kaspar Marti.
Fast vollständig bedeckt von der Hauptbühne ist das Rathaus von Glarus. Auch dieses wurde nach dem Grossbrand etwas versetzt neu aufgebaut und hatte ganz unterschiedliche Verwendungszwecke. Zu Beginn waren nicht nur die Regierung, der Landrat und die Verwaltung im Rathaus angesiedelt, sondern auch die Post. Weitaus spannender ist aber die Zeit zwischen 1883 und 1957. Während dieser Zeit beherbergte das Rathaus eine Fischbrutanstalt – kein Witz. Bassins, in denen Fische gezüchtet wurden, gehörten zum Inventar des imposanten Gebäudes. Es sei sogar rentabel gewesen, erzählt Kaspar Marti.
Nicht weit vom Rathaus stand vor dem Grossbrand ein Gebäude, das mit «Casino» angeschrieben war. Allerdings sei das nicht zu vergleichen mit den Casinos, die wir heute kennen. Es habe sich dabei um ein Haus des Grossbürgertums gehandelt, wo Frauen und Männer ihre Freizeit verbrachten. Statt Blackjack und Roulette gespielt wurde gelesen, Musik gemacht, gemalt und so weiter. Heute steht an (ungefähr) dieser Stelle das Modegeschäft «Schild».
Nach dem Grossbrand vor 156 Jahren wurde Glarus nicht einfach irgendwie wieder aufgebaut, sondern mit La Chaux-de-Fonds als Vorbild. Das sogenannte Schachbrettmuster bestimmte den Wiederaufbau der kleinsten Hauptstadt der Schweiz, wobei eine Strasse nicht ganz planmässig verläuft. Es ist sozusagen der «Broadway» von Glarus, die Hauptstrasse, welche quer verläuft.
Zum Schluss gehen wir noch in die andere Richtung und zwar zum Bahnhof. Auf dem Weg dorthin, erklärt uns Kaspar Marti, was es mit dem Gebäude hinter den Foodständen auf sich hat. Es ist die frühere Post, die heute übergangsweise als Markthalle dient. Majestätisch und markant gebaut erinnert das historische Gebäude beinahe an ein kleines Schloss.
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