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Kurz erklärt: Das steckt hinter alltäglichen Wetterbegriffen

Hochdruck, Abendrot, Kaltfront: Diese Begriffe hört und liest man oft in Bezug auf das Wetter. Doch was bedeuten diese Bezeichnungen eigentlich?

Südostschweiz
18.04.24 - 04:30 Uhr
Graubünden
Abendrot: Wenn die Sonnenstrahlen am Abend in unterschiedlichen Wellenlängen auf die Erde treffen, zeigt sich der Himmel von seiner schönsten Seite.
Abendrot: Wenn die Sonnenstrahlen am Abend in unterschiedlichen Wellenlängen auf die Erde treffen, zeigt sich der Himmel von seiner schönsten Seite.
Bild Archiv

Beim Lesen von Nachrichten und Wetterberichten treffen wir ständig auf viele Begriffe aus der Meteorologie, deren Bedeutung für Laien oft nicht ganz klar ist. Ein paar dieser Begriffe sollen hier erklärt werden.

Abendrot

Abendrot entsteht, wenn die Sonne tief am Horizont steht und den Himmel in rötliche Farben taucht. Dies geschieht, weil die Sonnenstrahlen während des Sonnenuntergangs in unterschiedlichen Wellenlängen auf die Erdatmosphäre treffen und unterschiedlich gestreut werden. Die Luftmoleküle streuen das blaue Licht stärker als das rote Licht, wodurch die Sonne orange erscheint.

Wenn zudem viele Wassertröpfchen in der Atmosphäre vorhanden sind, verstärkt sich der Effekt, und ein schönes Rot wird am Abendhimmel sichtbar.

Föhn

Föhn ist ein warmer, trockener Wind. Er tritt oft der windabgewandten Seite von Gebirgen auf. Vor dem Föhn kommt oft Niederschlag. Der Föhn bringt warme und trockene Luft mit sich, was zu klarer Sicht führt. Mit zunehmender Höhe wird die Luft dünner, was das Licht bricht und Objekte grösser und näher erscheinen lässt. Solche Effekte treten typischerweise bei starker Warmluftzufuhr in den Wintermonaten auf.

Föhn kann Kopfschmerzen und Herz-Kreislaufbeschwerden verursachen.

Hochdruckgebiet

Ein Hochdruckgebiet ist eine Region mit hohem Luftdruck, wobei der grösste Druck im Zentrum liegt. Auf Wetterkarten wird ein Hochdruckgebiet oft mit dem Buchstaben «H» markiert.

Es gibt zwei Arten von Hochdruckgebieten: dynamische und thermische. Dynamische entstehen durch das Absinken von Luftmassen, was den Druck am Boden erhöht. Dabei erwärmt sich die Luft und trocknet aus, was oft zu klarem, sonnigem Wetter führt. Thermische Hochdruckgebiete entstehen durch kalte Luft, die sich in den unteren Luftschichten ablagern, da sie dichter sind als warme Luft.

Kaltfront

Ein dynamisches Tief hat normalerweise einen warmen und einen kalten Bereich. Die Kaltfront zeigt an, wo die kalte Luft ankommt. Wenn die Kaltfront vorbeizieht, wird es plötzlich kälter, der Wind ändert sich um etwa 30 Grad nach rechts, es gibt kurzzeitigen Regen und lockere Wolken. Das Wetter nach der Kaltfront nennt man «Rückseitenwetter».

Solche Tiefs entstehen oft dort, wo sich kalte und warme Luftmassen treffen, zum Beispiel an der Polarfront, wo kalte Polarluft auf wärmere Luft trifft.

Luftdruck

Luftdruck ist die Kraft, die Luft auf die Erdoberfläche ausübt. Er entspricht dem Gewicht einer senkrechten Luftsäule, die vom höchsten Punkt der Atmosphäre bis zum Boden reicht. Die Luftdichte variiert je nach Temperatur und Lage über dem Boden, horizontal und vertikal. Deshalb erfordert die Berechnung des Luftdrucks komplexe mathematische Berechnungen.

Sturmtief

Ein Sturmtief ist ein starkes Tiefdruckgebiet mit extrem niedrigem Druck in seinem Zentrum, das sehr starke Winde mit sich bringt. Experten sprechen von durchschnittlicher Windstärke 7 mit Geschwindigkeiten von 50 bis 61 Kilometern pro Stunde.

Sturmtiefs entstehen, wenn kalte Luft von oben auf warme Luft am Boden trifft. Starke auf- und abwärtsgerichtete Winde gleichen Temperaturunterschiede aus und stabilisieren die Luftschichten. Das führt zur Bildung von Wolken und Niederschlag. 

Dürre

Eine Dürre ist eine Zeit, in der kein Regen fällt und die Erde austrocknet. Besonders warme Gegenden leiden darunter. Das führt dazu, dass Pflanzen weniger wachsen und die Luft schlechter wird. Menschen haben weniger Nahrung, weil die Pflanzen fehlen. Auch für die Landwirtschaft ist es schwierig, da der ausbleibende Regen die Fruchtbarkeit des Bodens beeinträchtigt.

Während einer Dürre sind die Temperaturen sehr hoch und halten oft den ganzen Tag an. Die starke UV-Strahlung trocknet den Boden aus und macht ihn brüchig. Viele Wasserquellen verdunsten und es regnet lange nicht. Eine Dürre dauert oft Wochen oder Monate. Selbst wenn es schliesslich regnet, dauert es eine Weile, bis der Boden das Wasser wieder aufnimmt. (lab)

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