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Zwei Bündner Sirenen blieben stumm

Heute Mittwoch haben in der Schweiz die jährlichen Sirenentests stattgefunden. In Graubünden funktionierten zwei Sirenen nicht wunschgemäss, wie eine Erstauswertung zeigt.

Corinne
Raguth Tscharner
07.02.24 - 18:01 Uhr
Graubünden
Eine von über 5000 stationären Sirenen in der Schweiz: die Sirene auf dem Dach der Kantonspolizei Graubünden in Chur.
Eine von über 5000 stationären Sirenen in der Schweiz: die Sirene auf dem Dach der Kantonspolizei Graubünden in Chur.
Bild Archiv

Ab 13.30 Uhr am heutigen Mittwoch heulten in der ganzen Schweiz die Sirenen. Alleine in Graubünden wurden testmässig 338 Sirenen ausgelöst. Jürg Mayer, Leiter Zivilschutz Bauten beim Amt für Militär und Zivilschutz, zieht ein positives Fazit der Sirenentests: «Sie sind sehr gut ausgefallen – beim Allgemeinen Alarm und beim Wasseralarm.»

Aber: Zwei Sirenen des Allgemeinen Alarms funktionierten nicht, wie die Erstauswertung des Kantons zeigt. «Bei den beiden Standorten werden wir den Fehler vor Ort mit einem Techniker eruieren», erklärt Mayer. Oft sei es nicht eine ganze Sirene, die ersetzt werden müsse, sondern nur ein Teil der Elektronik.

Problematisch für die Sicherheit sind die beiden fehlerhaften Sirenen laut Mayer nicht. Weitere Sirenen in den Gemeinden können in einem Notfall den Ausfall auffangen. Wo die defekten Sirenen stehen, verrät das Amt nicht.

Auch schweizweit fielen die Tests für den Ernstfall positiv aus. 99 Prozent der stationären Sirenen in der Schweiz hätten bei den jährlichen Tests am Mittwoch einwandfrei funktioniert, schreibt Keystone SDA. Bereits in den vergangenen zwei Jahren bestanden 99 Prozent aller Anlagen schweizweit den Test für den Ernstfall. 2021 waren es 98 Prozent.

Ebenso wurden die Informationsmeldungen über die Alertswiss-App wie erhofft ausgelöst. Insgesamt wurden dabei über 14 Millionen Push-Meldungen verschickt, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (Babs) im Anschluss an die Tests mitteilte.

Ein flächendeckendes Netzwerk

Gegen 600 stationäre Sirenen werden derweil auch gleichzeitig bei einem Wasseralarm eingesetzt. Die stationären Sirenen können heute über eine Fernsteuerung (Polyalert) zentral, in der Regel von der Kantonspolizei, ausgelöst werden. Fehlerhafte Sirenen müssen von den Behörden laut der entsprechenden Verordnung innerhalb von zwei Monaten nach der Erkennung der Störung ausgewechselt werden.

Dass die Schweiz überhaupt über ein flächendeckendes Sirenennetz verfügt, ist keine Selbstverständlichkeit. Deutschland verzichtet etwas seit 1993 auf ein solches - dies aus Kostengründen und weil sich mit dem Ende des Kalten Krieges die Sicherheitslage änderte.

In der Schweiz steht ein Verzicht auf das flächendeckende Sirenennetz aber nicht zur Debatte. Sirenen sind laut dem Babs etwa deutlich ausfallsicherer als andere Alarmierungssysteme und benötigten teilweise keinen Strom.

 

Wie man sich bei einem echten Sirenenalarm zu verhalten hat, erfahrt ihr hier: 

(red/sda)

Corinne Raguth Tscharner ist stellvertretende Chefredaktorin Online und Zeitung und Chefin vom Dienst bei «suedostschweiz.ch». Zuvor erlernte sie das journalistische Handwerk als Volontärin in vier verschiedenen Redaktionen (Print, Online, Radio, TV) und war als Online-Redaktorin tätig. Mehr Infos

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