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In Schwanden beginnt das grosse Aufräumen nach dem Erdrutsch

Seit Montag laufen im Erdrutschgebiet in Schwanden die Räumungsarbeiten mit schweren Baumaschinen. Gleichzeitig beginnt der Bau der Schutzbauten. Die Armee hat ihren Einsatz beendet.

Marco
Häusler
09.04.24 - 13:34 Uhr
Glarus
Ein Kommen und Gehen: Auf dem Umschlagplatz steht der erste Bagger (links), der am Montag vom Bauunternehmer angeliefert wurde, dahinter wird eine der beiden Spezialmaschinen der Armee für den Abtransport verladen.
Ein Kommen und Gehen: Auf dem Umschlagplatz steht der erste Bagger (links), der am Montag vom Bauunternehmer angeliefert wurde, dahinter wird eine der beiden Spezialmaschinen der Armee für den Abtransport verladen.
Pressebild Glarus Süd
In Schwanden sind leistungsstarke Bagger auf dem Umschlagplatz eingetroffen. Mit diesen werden seit dem Montag die Erdmassen abgebaut, die sich nach den Rutschungen aus dem Gebiet der Wagenrunse im August und Dezember 2023 im Schuttkegel gesammelt haben. Das Material wird auf neue Deponien transportiert.

Das Finden solcher Ablagerungsflächen für diese grossen Mengen von nicht verwertbarem Material sei eine der vielen Herausforderungen für die Gemeinde Glarus Süd gewesen, steht in einer Medienmitteilung vom Dienstag. Laut dieser wurden seit dem Spätherbst 2023 östlich der grossen Rutschmasse zwischen Linth und Sernf im Gebiet Herren Ablagerungsplätze für die circa 35’000 Kubikmeter Erdrutsch-Material geschaffen.

Geld sparen und Transportwege minimieren

Beim Ausheben der Ablagerungsflächen werde sehr gutes Material gewonnen, das wiederum für die geplanten Schutzdämme verwendet werden könne, heisst es weiter. Diese sollen verhindern, dass allfällige erneute Rutschungen bis in bewohnbare Zonen gelangen.

Die Räumungsarbeiten und das Erstellen von Schutzbauten werden parallel ausgeführt. «Dieser Ablauf und die sehr kurzen Transportwege helfen, nebst massiven finanziellen Einsparungen, Gemeinde- und Kantonsstrassen zu entlasten und auch die Umweltemissionen zu reduzieren», steht in der Mitteilung weiter.

«Vertretbares Restrisiko»

Bis im März wurde die technische Überwachung der Rutschung erweitert und ergänzt. Mit dem Abschluss dieser Arbeiten sei es nun mit einem vertretbaren Restrisiko möglich, mit den Räumungsarbeiten zu beginnen. Damit endet auch der Einsatz der Schweizer Armee. Sie war seit Februar mit einem ferngesteuerten Raupenbagger bei der Wagenrunse im Einsatz und hatte den Auftrag, einen Entlastungsgraben für das Ableiten von Wasser und kleineren Murgangschüben innerhalb der roten Gefahrenzone zu erstellen. «Ohne den ferngesteuerten Bagger der Armee wäre dies sicherheitstechnisch nicht zu verantworten gewesen», wird in der Mitteilung festgehalten. Mit der Massnahme sei erreicht worden, dass das Wasser nicht mehr entlang und durch Gebäude fliesse, die später wieder genutzt und bewohnt werden sollen.

Erkenntnisse für Folgearbeiten gewonnen

Für die Armee standen Durchdiener im Einsatz. Trotz «sehr schwieriger Bedingungen» hätten sie ihren Auftrag termingerecht beendet. Beim Bau des Entlastungsgrabens wurden zudem bessere Erkenntnisse über die Materialeigenschaften der abgelagerten Rutschungsmasse für die Folgearbeiten gewonnen.

Weiter befreiten lokale und Spezial-Unternehmungen das Quartier Plattenau von rund 6000 Kubikmetern Schutt und Schlamm. Damit wurde im Januar gestartet. Parallel dazu wurde die Räumung von betroffenen Gebäuden organisiert. In beiden Fällen halfen der Zivilschutz, Freiwillige und Mitarbeitende der Gemeinde mit.

Marco Häusler ist Dienstchef der Zeitungsredaktion «Glarner Nachrichten». Er absolvierte den zweijährigen Lehrgang an der St. Galler Schule für Journalismus und arbeitete bei der ehemaligen Schweizerischen Teletext AG und beim «Zürcher Unterländer», bevor er im Februar 2011 zu Somedia stiess. Mehr Infos

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