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So geht Davos gegen den Stau vor

Mehr Polizisten, die konsequente Aufforderung zur Umfahrung und eine bessere Anbindungen der Siedlungen ausserhalb des Zentrums – das soll gegen den Stau in Davos helfen.

Südostschweiz
24.01.18 - 16:49 Uhr
Ereignisse

Davos steht still. So lässt sich die Verkehrslage der letzten beiden Tage in Davos zusammenfassen. Auch die Gemeinde Davos spricht davon, dass der Verkehrsfluss auf den Davoser Durchgangsstrassen Promenade und Talstrasse anfangs Woche «nur ungenügend gegeben war». So konnten die Gäste und Einheimische ihre Ziele nur mit grosser Verspätung erreichen.

Deshalb würde WEF-Direktor Alois Zwinggi «extrem drastische» Massnahmen befürwortet, um die Verkehrssituation am WEF in Zukunft zu entschärfen. «Wir könnten uns sehr gut eine verkehrsfreie Promenade vorstellen», sagt Zwinggi. «Am besten wäre es, dürften in der WEF-Woche künftig nur noch der Bus, Shuttles und lokale Anwohner auf der Promenade fahren.»

Darüber entscheiden können die Organisatoren des World Economic Forum jedoch nicht. Darüber befinden müssten schliesslich ganz verschiedene Behörden. Einen ersten Schritt haben heute die Gemeinde Davos und die Kantonspolizei Graubünden gemacht: Sie haben erste Massnahmen beschlossen, um den Stau in Davos in Griff zu bekommen. Doch warum ist das eigentlich nötig? Was oder wer ist schuld daran, dass es teilweise keinen Zentimeter vorwärtsgeht?

Die Gemeinde Davos ist davon überzeugt, dass mehrere Faktoren zur schwierigen Verkehrslage geführt haben:

  • Die Räumungsdienste waren vom vielen Schnee überfordert. Der Davoser Schneeräumungsdienst konnte die Massen nicht in einer Nacht beseitigen, was zu grossen Schneeablagerungen innerorts geführt hat. Dadurch gingen wiederum viele Parkplätze verloren, was wiederum zur Folge hatte, dass es durch zahlreiche Limousinen und Autofahrer zu vermehrten Such- und Kreisverkehr führte.
  • Einheimische haben den Schnee von ihren Privatgrundstücken auf die bereits geräumte Promenade gestossen, was zu zusätzlichen Verkehrsbehinderungen führte. 

  • Auch habe «der vermehrte Trend zu mehrfachen Umbauaktivitäten und Neueinrichtungen» von Ladenlokalen während des WEF zu höherem Lastwagenverkehr und blockiertem Schwerverkehr in engen Strassenpassagen geführt. 

  • Die zahlreichen Fussgänger beim Bahnhof Davos Platz führten ebenfalls zu grossen Verkehrsbehinderungen, da sie einen flüssigen Verkehr auf der Talstrasse verhinderten. 

  • Busse des öffentlichen Verkehrs blieben im Zentrum stecken und konnten die aussenliegenden Siedlungen nicht mehr bedienen, obwohl dort die Verkehrslage ruhig war. 

Diese Massnahmen sollen helfen

Lange haben die Gemeinde Davos und die Kantonspolizei Graubünden die Situation am Mittwoch in Davos analysiert – und entschieden, mit Sofortmassnahmen längeren Stausituationen innerorts entgegenzuwirken. Drei Punkte stehen dabei besonders im Vordergrund.

  • An problematischen Verkehrspunkten werden mehr Polizisten stehen, die den Verkehr regulieren sollen. Dies gilt insbesondere in der Nähe vom Bahnhof Davos Platz.
  • Alle Fahrer, die nicht ein nahes Ziel an der Promenade ansteuern, werden konsequent auf die Umfahrungsroute via Mattastrasse umgeleitet. 

  • Der Verkehrsbetrieb Davos wird die Siedlungen ausserhalb des Zentrums stärker bedienen und an die Bahnhöfe Dorf und Platz anbinden. 

Was die vielen Lastwagen betrifft – dafür gibt es jetzt gerade keine Lösung. Die Gemeinde und die Polizei wollen in den nächsten Tagen und Wochen herausfinden, woran es ganau liegt, dass am diesjährigen WEF so viele Lastwagen unterwegs sind. Es würden dann Massnahmen erarbeitet, damit dies an künftigen Grosskongressen nicht wieder passiert. Ebenfalls überprüft werden muss der Einsatz von derart vielen privaten Limousinendiensten und, wenn nötig, müssen die dafür notwendigen Parkmöglichkeiten geschaffen werden, wie die Gemeinde am Mittwoch in einer Mitteilung schreibt.

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Luftkur-Ort? Gesundheitstourismus?
Stau kenne ich seit x-Jahren in Davos.
Die einzige "Massnahme" wäre, dass man diesen Auflauf an einem ganz anderen Ort veranstalten würde, am besten in der Wüste (die in Europa erst sukzessive eintrifft dank Klimawandel).

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