Gibts nicht: Kater Jimmy sitzt vor eigener Vermisstmeldung

Zweieinhalb Jahre lebte Leserreporterin Sonja Eberhard mit ihrem Kater Jimmy in der Nähe der Churer Spitäler. Dann zog sie um ins Stadtzentrum. Das ist mittlerweile eineinhalb Jahre her.

Während sich Eberhard längst an die neue Umgebung gewöhnt hat, geht Kater Jimmy sein altes Revier nicht aus dem Kopf. Pardon, aus seinem Dickkopf. So macht sich Jimmy immer wieder mal auf ins alte, Kilometer entfernte Revier. Zurück in die Nähe des Fürstenwalds. «Seines» Fürstenwalds. Hat er dann genug, meldet er sich unverblümt beim Kantonsspital Graubünden am Empfang. Im Stich lässt ihn niemand: Er wurde schon von der Polizei zu seiner Besitzerin gebracht. Oder von einer älteren Dame, wo er überwintert hatte. Oder von Spitalbesuchern.

Ein Bild für die Ewigkeit

Den Vogel nicht gefangen, sondern abgeschossen, hat Kater Jimmy eben erst. Drei bis vier Wochen hält er sich in seiner alten Heimat auf. Besitzerin Eberhard vermisst ihren Kater. Hängt Flyer im Spitäler-Quartier auf und hofft, etwas von ihm zu hören.

Die Suche ist erfolgreich. Zwei Anrufer melden sich direkt von einer Bushaltestelle, wo eine der Vermisstmeldungen hängt. Sie sagen, dass Jimmy an der Bushaltestelle miauend warte. 

Sofort macht sich Eberhard auf zur Haltestelle. Und tatsächlich: Jimmy wartet auf seine Besitzerin. Und lässt sich von ihr sogar noch fotografieren – direkt vor der Vermisstmeldung! 

Diesen Winter bleibt Jimmy nun zu Hause. Vielleicht plant er dann im Frühling den nächsten Städtetrip. Und macht es sich dann, mit einem Hüngerchen im Bauch, wieder an der Bushaltestelle vor seiner Vermisstmeldung bequem, damit er wieder abgeholt wird und sich zu Hause den Bauch vollschlagen kann.