Gesichtet in Klosters: Hirsch, frisch ab MFK

Leserreporterin Sonja Waldburger hat es – respektive ihn – kommen sehen. Am Sonntagnachmittag bemerkte sie vom Balkon aus einen Hirschstier, der sich beim Klosterser Tellerlift Richtung Dorf bewegte. Und dieses war tatsächlich sein Ziel. Denn kurz darauf nahm der Hirsch die Hauptstrasse in Beschlag. Das Video macht mittlerweile im halben Prättigau die Runde.

«Ein Reh sieht man ab und an mal in Dorfnähe. Aber so ein riesiger Hirsch?», fragt Reporterin Waldburger. Sie vermutet, dass das Tier aufgescheucht worden ist und deshalb die Flucht ins Tal ergriff.

Spektakel, mehr nicht

Der Bündner Jagdinspektor Georg Brosi bestätigt Waldburgers Theorie auf Anfrage. «Das Tier muss vertrieben worden sein und trat seine Flucht leider ins Dorf an», so Brosi. Dass man so etwas am Tag zu sehen bekomme, sei natürlich höchst selten. Entsprechend spektakulär seien die Aufnahmen. «Mehr ist da aber nicht dahinter», sagt Brosi. Das Tier werde ebenso schnell wieder in die Natur geflüchtet sein, wie es gekommen war. Zum Glück, denn nicht immer enden solche Ausflüge glimpflich. Häufig verletzen sich die aufgescheuchten Tiere auf ihrem Irrweg.

Hirsch in Parkhaus

Eine besondere Hirschjagd spielte sich vor neun Jahren in Bozen im Südtirol ab. Stundenlang lief ein Hirsch durch die Innenstadt und verletzte dabei zwei Menschen. Letztlich wurde das mittlerweile selbst verletzte Tier von der Bozner Feuerwehr in einem Parkhaus eingekreist, wo es schliesslich von einem Jäger erlegt werden musste. Der Todesschuss ist oft der letzte Weg. Denn eine Narkose wirkt in den seltensten Fällen – so viel Adrenalin schüttet der Körper der aufgescheuchten und leidenden Tiere aus.