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Ersatz der Öl- oder Gasheizung im Mehrfamilienhaus

Die Energiewende und das Ziel, eine CO2-freie Schweiz bis 2050 zu haben, sind unbestritten und nötig, damit der sicht- und spürbare Klimawandel gestoppt werden kann.

Wohnen
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30.08.21 - 14:34 Uhr
Keine bösen Überraschungen dank einer guten Planung des Heizungsersatzes.
Keine bösen Überraschungen dank einer guten Planung des Heizungsersatzes.
HarmvdB/Pixabay

von Michael Casutt, Projektleiter Energieeffizienz beim Amt für Energie und Verkehr Graubünden in Chur

Beim Wärmeerzeugerersatz in Wohnbauten gilt eine Meldepflicht, und es ist der Nachweis zu erbringen, dass mindestens zehn Prozent des Energiebedarfs mit erneuerbarer Energie erzeugt oder eine Energiebedarfsreduktion von mindestens zehn Prozent erreicht wird. Der Nachweis kann mittels verschiedener Standardlösungen erbracht werden. Ausgenommen von dieser Anforderung sind Bauten mit Baubewilligungsjahr ab 1992, Gebäude, welche die Geak-Gesamteffizienzklasse D erreichen oder nach Minergie zertifiziert sind. Informationen dazu sind auf www.energienachweis.gr.ch zu finden.

Erneuerungsfonds Mehrfamilienhäuser 

Für Mehrfamilienhäuser ist eine vorausschauende Planung, welche die finanziellen und technischen Möglichkeiten beinhaltet, unumgänglich. Insbesondere die Finanzierung einer Heizungssanierung kann beispielsweise Stockwerkeigentümergemeinschaften vor eine Herausforderung stellen. Erfahrungsgemäss erreicht eine Wärmeerzeugung nach etwa 20 bis 25 Jahren das Ende der Betriebszeit. Diesem Umstand muss in der strategischen Planung und der Bewirtschaftung des Erneuerungsfonds Rechnung getragen werden. 

Vergleich von Heizungssystemen

Die Planung eines Heizungsersatzes in einem Mehrfamilienhaus beginnt mit einem fundierten Vergleich unterschiedlicher Heizungssysteme. Dazu sind die wichtigsten Parameter der Liegenschaft in Erfahrung zu bringen: beispielsweise die maximal erforderliche Vorlauftemperatur, der Jahresverbrauch von Öl oder Gas sowie die örtlichen Gegebenheiten etc. Basierend auf diesen Daten können die Vor- und Nachteile der Systeme aufgezeigt und verglichen werden. Wichtig bei der Betrachtung sind neben den ökologischen auch die wirtschaftlichen Aspekte. Ein seriöser Vergleich beinhaltet nicht nur die Investitionskosten, sondern auch die Betriebskosten über die ganze Betriebszeit der Heizung. Der Vergleich bildet eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Liegenschaftsbesitzer. Informationen mit einem Beratungsangebot sind unter www.erneuerbarheizen.ch zu finden.

Sanieren und profitieren

Der Kanton Graubünden fördert den Ersatz bestehender haustechnischer Anlagen zur Gewinnung von Energie aus erneuerbaren Energien oder Massnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Der Ersatz einer bestehenden Heizung wird gefördert, wenn der neue Wärmeerzeuger mit erneuerbarer Energie betrieben wird, vornehmlich Holzheizungen und Wärmepumpen, und dadurch eine bestehende Öl-, Gas oder Elektroheizung ersetzt wird. Holzheizungen sind förderberechtigt, wenn sie an ein wassergeführtes Wärmeverteilsystem (Radiatoren oder Fussbodenheizung) angeschlossen sind. Nachträgliche Anschlüsse an Fernwärmenetze sind ebenfalls förderberechtigt. Informationen dazu unter der Website: www.energie.gr.ch.
 

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