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Globale Autoindustrie fährt im ersten Halbjahr Rekordgewinne ein

Krise - welche Krise? Nur rund ein Jahr nach dem herben Corona-Abschwung ist die Autoindustrie wieder obenauf. Wie gut es für die Branche bis Mitte des Jahres lief, zeigt eine Studie.

Agentur
sda
31.08.21 - 09:33 Uhr
Wirtschaft
Die Autobauer weltweit haben im ersten Halbjahr 2021 trotz Chipmangels, eingeschränkter Lieferketten und Coronakrise Rekordgewinne eingefahren. Im Bild bauen Arbeiter in der Fabrik von VW in Dresden die Karosserie und den Antriebsstrang eines VW ID.3…
Die Autobauer weltweit haben im ersten Halbjahr 2021 trotz Chipmangels, eingeschränkter Lieferketten und Coronakrise Rekordgewinne eingefahren. Im Bild bauen Arbeiter in der Fabrik von VW in Dresden die Karosserie und den Antriebsstrang eines VW ID.3…
KEYSTONE/DPA-Zentralbild/SEBASTIAN KAHNERT

Die weltweite Autoindustrie hat einer Studie zufolge im ersten Halbjahr dieses Jahres operativ so viel Geld verdient wie nie zuvor in der Branchengeschichte. Die 16 grössten Autokonzerne fuhren der Erhebung des Beratungsunternehmens EY zufolge zwischen Januar und Ende Juni Betriebsgewinne von zusammen 71,5 Milliarden Euro ein - das sei ein Rekordwert.

Im Vorjahr hatten die Konzerne im gleichen Zeitraum nach der am Dienstag vorgelegten Studie in Summe noch einen Verlust von 4,1 Milliarden Euro eingefahren. Damals waren angesichts des Beginns der Coronakrise die weltweiten Lieferketten und die Nachfrage zusammengebrochen.

Auffällig: Die meisten Firmen vermeldeten satte Betriebsgewinne, obwohl der weltweite Pkw-Absatz und auch die Firmenumsätze im Schnitt nach wie vor unter dem Vor-Corona-Niveau lagen. So wurden im ersten Halbjahr demnach nur 33,5 Millionen Fahrzeuge verkauft, elf Prozent weniger als in der ersten Hälfte des Jahres 2019. Auch die Erlöse der 16 grössten Autokonzerne lagen mit 809 Milliarden Euro noch rund 2 Prozent unter dem Vergleichswert von 2019.

Sparmassnahmen zeigen Wirkung

EY-Branchenexperte Peter Fuss sagte, die Firmen hätten vor allem von den in der Coronakrise eingeleiteten Sparmassnahmen und vom Trend zu teuren und grossen Modellen profitiert. Zudem sei durch den aktuellen weltweiten Chipmangel bei hoher Auto-Nachfrage ein günstiges Preisumfeld entstanden.

«Der Chipmangel führt dazu, dass sich die Autokonzerne auf margenstarke Fahrzeuge konzentrieren und weniger darauf angewiesen sind, hohe Rabatte zur Ankurbelung des Geschäfts zu geben. Derzeit ist die Nachfrage grösser als das Angebot - diese Situation weiss die Branche durchaus für sich zu nutzen.»

Blickt man auf die Margen, sind die deutschen Autohersteller BMW und Daimler laut der Studie führend. Die operative Umsatzrendite - also das, was vom Umsatz am Ende noch als Gewinn aus dem operativen Geschäft übrig bleibt, - lag bei BMW mit 14,5 Prozent höher als bei allen anderen grossen Autokonzernen. Daimler (12,9 Prozent) folgt auf Rang zwei, der Volkswagen-Konzern (8,8 Prozent) auf Rang sechs. Die Umsatzrendite ist Massstab dafür, wie profitabel eine Firma arbeitet. In den Zahlen sind nicht nur die reinen Pkw-Geschäfte, sondern auch alle anderen Aktivitäten der 16 Konzerne enthalten.

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