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Tiefere Prämie für Hausbesitzer

Die Gebäudeversicherung Graubünden führt eine Einheitsprämie ein – und reduziert diese.

Südostschweiz
23.06.21 - 15:24 Uhr
Wirtschaft

Aufgrund der «nachhaltig guten finanziellen Lage» der Gebäudeversicherung Graubünden (GVG) seien Massnahmen zur Senkung der Einnahmen notwendig, heisst es in einer Medienmitteilung vom Mittwoch. Konkret wird ab 1. Januar 2022 für alle Gebäudeklassen eine Einheitsprämie eingeführt und die Grundprämie dafür auf 26 Rappen pro 1000 Franken Versicherungskapital festgelegt. Bisher hatten die Grundprämien für die Gebäudeklasse A 28 Rappen und für die Gebäudeklasse B 48 Rappen betragen. Die Bündner Gebäudeeigentümer würden somit von der schweizweit wohl tiefsten Versicherungsprämie profitieren, heisst es in der Mitteilung. 

Durch die Reduktion der Versicherungsprämie vermindern sich die jährlichen Einnahmen der GVG um rund 6,3 Millionen Franken. Für die Einführung einer Einheitsprämie – und damit für die Aufhebung der Gebäudeklasse B («Holzbau») – spricht laut Mitteilung insbesondere, dass die Risikounterschiede zwischen den Gebäudeklassen bei Neu- und jüngeren Bauten minim sind. Moderne Holzbauten tragen kaum grössere Brand- und Naturgefahrenrisiken als Massivbauten. Trotz der Prämiensenkung könnten Risiken wie Brienz/Brinzauls, Schäden wie in Bondo im Jahr 2017 oder ein Hochwasser wie im Jahr 2005 auch in Zukunft dank guter Eigenkapitalbasis, Rückstellungen, Rückversicherungen und der Interkantonalen Risikogemeinschaft ohne Prämienerhöhung getragen werden, schreibt die GVG.

Weitere Senkung

Nebst der Gebäudeversicherung verfügt auch die Elementarschadenkasse Graubünden über eine äusserst solide finanzielle Basis, und die gesetzlich festgelegte Höhe des Reservefonds wurde erreicht. Diese erlaubt es, die Abgaben ebenfalls zu reduzieren. Dadurch sinken die Einnahmen der Elementarschadenkasse um rund 65 Prozent. Diese Einnahmen reichten nicht mehr aus, um die durchschnittlichen Schäden zu decken. Die Bündner Regierung hat auf Antrag der Elementarschadenkasse aber beschlossen, auf die Abgabenerhebung zu verzichten, bis der Reservefonds auf mindestens 48 Millionen Franken abgebaut wird. Stand heute beträgt der Reservefonds 50,7 Millionen Franken. (red)  

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