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Das ist gut, das Südostschweizer Bier

Die zweiten Swiss Beer Awards wurden unter angepassten Bedingungen verliehen. Dass die Südostschweizer Brauereien darum weniger Preise eingeheimst haben als vor zwei Jahren, muss ihnen darum keine Sorgen bereiten. In Chur, Davos und Schwanden darf man sich weiterhin über die Preise freuen.

20.09.19 - 11:22 Uhr
Wirtschaft
389 Schweizer Biere von 71 Brauereien namen bei den Swiss Beer Awards teil.
389 Schweizer Biere von 71 Brauereien namen bei den Swiss Beer Awards teil.
PIXABAY

Zum zweiten Mal nach 2017 hat der Schweizer Brauerei-Verband diese Woche die Swiss Beer Awards verliehen. In die Kränze kamen auch Biere von drei Brauereien aus der Südostschweiz, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Prämiert wurden:

  • von der Brauerei Calanda das Calanda Edelbräu in der Kategorie Spezial hell,
  • von der Biervision Monstein AG das Monsteiner Häusträffel Weizen in der Kategorie Hefeweizen hell
  • von der Glarner Brauerei Adler, das Vrenelis Gärtli in der Kategorie Belgisches Witbier mit Koriander und Orangenschalen, das Rufelihund bei den Red Ale / Amber Als und das Adler Bräu Panix Perle in der Kategorie Spezial hell.

Vor zwei Jahren bei den ersten Swiss Beer Awards staubten diese drei Brauereien noch deutlich mehr Preise ab. Calanda gewann 2017 vier, Biervision Monstein drei und Adler Bräu fünf Preise. Das muss den Brauereien aber kein Kopfzerbrechen bereiten und ihre Biere sind auch nicht plötzlich viel schlechter geworden. Hauptgrund für den Award-Rückgang sind Änderungen bei der Preisverleihung selbst.

Dabei werden zwar immer noch die gleichen Bewertungskriterien wie 2017 angewendet, wie der Mitteilung zu entnehmen ist. Das sind zum einen Laboruntersuchungen, bei denen Kriterien wie der pH-Wert, die Bittereinheiten, Dichte, Alkoholgehalt oder Vergärungsgrad gemessen werden. Zum anderen werden sämtliche für die Awards eingereichten Biere einer sensorischen Beurteilung durch eine 38-köpfige Fachjury unterzogen. Kurz, sie werden verkostet und nach Optik, Aromatik, Geschmack, Konsistenz, Nachtrunk und Gesamteindruck bewertet.

Mehr Konkurrenz, weniger Preise

Geändert wurden dagegen gewisse allgemeinen Spielregeln, wie Marcel Kreber, Direktor des Schweizer Brauerei-Verbandes, auf Anfrage erläutert. «Nach der ersten Austragung gab es etwa Kritik an der Durchführung, weil zu viele Preise vergeben wurden. ‹Jeder, der mitmachte, gewann auch einen Preis› hiess da von verschiedenen Seiten», sagt er zum Beispiel. Bei 175 Awards (Gold und Silber), die an 220 eingereichte Biere vergeben wurden, eine nicht ganz unbegründete Kritik. Man habe sich darum für die zweite Ausgabe an internationalen Standards orientiert und eine 30-Prozent-Guillotine eingeführt. «Das heisst, von allen eingereichten Bieren werden maximal die besten 30 Prozent ausgezeichnet und das Kategorien-übergreifend», erklärt Kreber. Das heisst die Biere konkurrieren nicht innerhalb der Kategorie, zu der sie gehören, sondern mit allen eingereichten. So gibt es Kategorien, in denen keine Preise vergeben wurden, in anderen dafür umso mehr.

Entsprechend wurden nur noch 117 Awards vergeben, und das bei deutlich mehr Teilnehmern. 71 Brauereien haben 389 Biere für die Awards eingereicht (gegenüber 220 Bieren von 51 Brauereien 2017). Die Konkurrenz war also grösser und die Anzahl Awards kleiner. Der direkte Vergleich zwischen den beiden Preisverleihungen muss den Brauereien, die nun weniger Preise abgeräumt haben, kein Kopfzerbrechen bereiten. Wenn in zwei Jahren die nächsten Swiss Beer Awards vergeben werden, sei die Vergleichbarkeit dann aber gegeben, entsprechend aussagekräftiger sei die Entwicklung dann, so Kreber.

3. Platz für Calanda-Lernenden

«Grundsätzlich gilt aber, die Qualität aller eingereichter Biere ist konstant und hoch. Es ist bei Bieren ja auch das Ziel, dass das gleich Produkt möglichst immer gleich schmeckt», so der oberste Schweizer Bierbrauer weiter. Anders als bei Weinen, würden sich Biere unterschiedlicher Jahre geschmacklich und qualitativ kaum unterscheiden. «Dennoch sind Brauereien natürlich genauso den unterschiedlichen klimatischen Bedingungen ausgesetzt und die Qualität der Rohstoffe ist nicht immer einfach die Gleiche.» Immer das gleiche Bier zu brauen ist darum auch nicht immer einfach.

In einer Sonderkategorie, die aber ausser Konkurrenz gewertet wurde, ging übrigens noch ein weitere Preis nach Graubünden. Bei den Lernendenbieren, die aus jeder beliebigen Kategorie stammen konnten, erreicht Nando Curan von der Brauerei Calanda mit seinem Imperial Baltic Cream Porter den 3. Platz.

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