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Hochwassersituation entspannt sich weiter - Pegel sinken deutlich

Die Hochwassersituation in der Schweiz entspannt sich weiter. Auch am Dienstag sanken die Pegel überall, wenn auch teilweise nur langsam. Und auch wenn das Wetter dazu einlädt - die Behörden warnen vor dem Baden im trüben, aufgewühlten und mit Ästen vermengten Wasser.

Agentur
sda
20.07.21 - 17:42 Uhr
Wetter

Der Pegel des Vierwaldstättersees sank bis zum späteren Dienstagnachmittag auf 434,64 Meter. Damit lag er 30 Zentimeter tiefer als in der Nacht auf Samstag, als das Hochwasser sein Maximum erreicht hatte.

Aber auch wenn sich die Situation entspannt hat, gilt für den Vierwaldstättersee mit der Gefahrenstufe 4 noch immer die zweithöchste von fünf. Da nächste Woche wieder Gewitter möglich seien, würden die mit Sandsäcken aufgebauten Schutzbauten entlang der Reuss vorerst nicht entfernt, teilte die Stadt am Dienstag mit.

Trotzdem kehrt in der Stadt sichtbar die Normalität zurück. Es fliesst nun kein Wasser mehr aus der Reuss auf den Rathausquai, so dass die Kapellbrücke am Dienstag wieder geöffnet werden konnte. Die drei anderen Fussgängerbrücken waren bereits am Montag freigegeben worden.

Obwalden kann aufatmen

Eine Entspannung zeigte sich auch im Kanton Obwalden. Nachdem der Pegel des Sarnersees bis Freitag um 1,3 Meter angestiegen war, fiel er wieder um über 50 Zentimeter und erreichte am späteren Dienstagnachmittag 470, 50 Meter. Dies ist am Sarnersee die für Schäden kritische Höhe, wie der Kanton Obwalden mitteilte.

Und auch die Lage am Thunersee normalisierte sich weiter. Der Seepegel sank am Dienstagvormittag unter die Hochwassergrenze. Allerdings liegt er noch immer weit über dem Normalstand, und das Bundesamt für Umwelt (Bafu) gibt für den See die Gefahrenstufe 3 (erhebliche Gefahr) an. Die Motorschifffahrt ist ab Mittwoch wieder erlaubt. Der Regierungsstatthalter mahnte die Bootsführer allerdings zur Vorsicht.

Wasserplausch noch zu gefährlich

Die Wiedereröffnung des Thuner Strandbades ist für Freitagmittag geplant. Weiterhin verboten ist das Baden in der Aare. Jegliche Aktivitäten auf der Aare sind weiterhin verboten, wie der Statthalter betonte.

In der Stadt Bern sind die Bademöglichkeiten ebenfalls noch eingeschränkt. Das Freibad Marzili ist zwar wieder offen. Die Stadt empfiehlt aber, einstweilen auf das Schwimmen in der Aare zu verzichten. Wegen des hohen Wasserstandes und des trüben Wassers sei das zu gefährlich.

Der Pegel des Zürichsees sank ebenfalls langsam: Bei der Messstelle im Zürcher Seefeld fiel er am Dienstagnachmittag unter die Marke von 406,6 Metern über Meer und damit von Alarmstufe 4 auf 3. Die Zürichsee-Schifffahrt bleibt aber vorerst weiterhin nur eingeschränkt möglich.

Die Situation am Neuenburgersee, dessen Pegel am längsten angestiegen war, beruhigte sich erst am Montagmorgen, nachdem er auf ein Rekordniveau angestiegen war: 430,73 Meter über Meer - 29 Zentimeter mehr als beim Rekord im Mai 2015. Seit Montag sinkt der Wasserpegel am Neuenburgersee ebenfalls leicht. Weiterhin gilt aber die zweithöchste Gefahrenstufe 4. Als weniger gefährlich wird mit Stufe 3 der Murtensee eingeschätzt.

Höchste Gefahrenstufe für Bielersee

Nach wie vor extrem viel Wasser hat der Bielersee. Die Experten des Kantons gehen davon aus, dass der Pegel erst gegen Ende der Woche unter die Hochwassergrenze fallen wird. Bis das Normalniveau erreicht ist, dürften noch zwei bis drei Wochen vergehen - vorausgesetzt, dass es in dieser Zeit keine starken Niederschläge gibt. Auch am Dienstag galt für den Bielersee die höchste Gefahrenstufe 5.

In Genf sinkt der Pegel des Sees nach Angaben des Kantons vom Montagabend etwa zwei Zentimeter pro Tag. Der Wasserstand dürfte am Samstag 372,5 Meter über Meer erreichen. Das sind noch 20 Zentimeter über dem üblichen Pegel im Sommer.

Vor heftigen Gewittern und lokalem Hagelschlag warnt der private Wetterdienst Meteonews für das kommende Wochenende. Ab Samstagnachmittag oder in der Nacht auf Sonntag müsse mit teils heftigen Gewittern gerechnet werden, heisst es in einer Mitteilung vom Dienstag.

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