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Unwetter führen zu Hochwasser in der Region

Starke Regenfälle in der Nacht zum Freitag haben in der Schweiz zu Überflutungen geführt. Auch der Rhein führt Hochwasser und in Graubünden und Glarus hat es heftig geregnet.

Südostschweiz
09.07.21 - 13:23 Uhr
Wetter
Der Screenshot eines Leservideos zeigt, dass auch die Ferrera bei Trun sehr viel Wasser führt.
Der Screenshot eines Leservideos zeigt, dass auch die Ferrera bei Trun sehr viel Wasser führt.
SCREENSHOT LESERVIDEO

In den letzten drei Tagen gab es laut SRF Meteo gebietsweise mehr Niederschlag als im ganzen Monat Juli. Am meisten Niederschlag fiel im Tessin, aber auch in weiten Teilen von Graubünden und Glarus. In Trun erreichten die Regenmengen laut SRF Meteo 135 Millimeter und auch in Elm waren es mehr als 100 Millimeter.

Auch die Ferrera in Trun führt sehr viel Wasser, wie das Video einer Leserreporterin zeigt:

VIDEO LESERREPORTERIN

Im Süden hat unterdessen laut SRF Meteo der grosse Regen aufgehört. Und auch im Norden trocknete es im Laufe des Freitagmorgens ab.

Die intensiven Niederschläge in Graubünden hätten die Pegel der Flüsse im Einzugsgebiet des Rheins deutlich ansteigen lassen, teilte die Internationale Wasserwehr Alpenrhein mit. Sie bat die Bevölkerung, sich nicht in der Nähe des Rheins aufzuhalten, um einen möglichen Einsatz der Einsatzkräfte nicht zu behindern.

In Basel wurde die Hochwassermarke IIa auf dem Rhein am Freitagmorgen klar überschritten. Damit sind die Schifffahrt und der Fährbetrieb auf dem Rhein zwischen Rheinfelden AG und der Schleuse in Kembs (F) bis auf Weiteres eingestellt.

Hochwasserwarnung

Nach Angaben der Kantonspolizei Thurgau führten auch die Thur und die Sitter Hochwasser. An mehreren Orten im Mittel- und Oberthurgau traten Bäche über die Ufer und verursachten Überschwemmungen. Die Polizei berichtete in der Nacht von 140 Schadenfällen. Verletzte Personen wurden der Polizei nicht gemeldet.

Im St. Galler Rheintal wurden die Rhein-Vorländer für Fussgänger und Velofahrer am Morgen vorsorglich gesperrt.

Für das Berner Oberland gab das Bundesamt für Umwelt (Bafu) am Donnerstagabend die zweithöchste Hochwasserwarnung für kleine und mittlere Flüsse heraus. Diese sollten gemieden werden, es drohe «grosse Gefahr» durch Flutwellen oder auch unterspülte Ufer, die einstürzen könnten. Am Thunersee zwischen Gunten und Interlaken kam es zu einem Murgang und die Kantonsstrasse musste zwischenzeitlich gesperrt werden.

Pegel der Seen steigen

Im Oberwallis verschüttete ein Murgang die Strasse des Dorfes Oberwald mit Schutt und Geröll. Keller wurden überflutet und mussten ausgepumpt werden, wie auf Bildern der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zu sehen war.

Auch in der Zentralschweiz führten die starken Niederschläge in der Nacht zu zahlreichen Feuerwehreinsätzen. Allein im Kanton Luzern rückten 22 Feuerwehren mit 300 Feuerwehrleuten aus. Es seien über 90 Ereignisse gemeldet worden, teilte die Luzerner Polizei mit.

Dazu liess der viele Regen die Pegel der Seen steigen. Die Hochwassergefahr am Vierwaldstättersee wurde am Freitagvormittag von den Behörden als «erheblich» eingestuft, das heisst, dass an exponierten Stellen das Wasser über das Ufer treten kann.

In Seedorf im Kanton Uri wurde der Hochwasseralarm der Reuss ausgelöst. Weil der Pegel stieg, wurde das Gebiet, wo sie in den Vierwaldstättersee mündet, aus Sicherheitsgründen gesperrt, wie die Kantonspolizei Uri mitteilte. Die vorsorgliche Massnahme wurde am Freitagmorgen wieder aufgehoben.

Verkehr betroffen

In der höheren Urner Lagen fiel sogar Schnee. Die Furka- und die Sustenpassstrasse wurden deswegen in der Nacht auf Freitag gesperrt. Geschlossen war vom Donnerstagabend bis Freitagmorgen auch die Axenstrasse bei Sisikon UR, nachdem sich Felsbrocken gelöst hatten. Ein Steinschlag zwischen Seedorf und Bauen UR führte zu einer weiteren vorübergehenden Strassensperrung.

Ebenfalls vorübergehend unterbrochen werden musste die Matterhorn Gotthard Bahn im Wallis. Betroffen von den Unwetterschäden waren die Strecken zwischen Oberwald und Ulrichen, zwischen St. Niklaus und Täsch sowie zwischen Visp und Täsch. Auch zwischen Brienz BE und Meiringen BE kam es zeitweilig zu Einschränkungen.

Nach einem Erdrutsch oberhalb von Glion VD wurde am Freitagmorgen auch die Bahnstrecke zwischen Montreux und Glion VD unterbrochen. Es handle sich dabei um eine Vorsichtsmassnahme, die Linie sei nicht direkt betroffen, hiess es bei der Montreux-Berner Oberland-Bahn auf Anfrage. Auch zwischen Pruntrut JU-Bonfol fielen nach den Unwettern die Züge aus. (sda)

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