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Bündner Skigebiete ächzen unter dem Corona-Winter

Die Skigebiete Graubündens haben eine alles andere als leichte Saison zu bewältigen. Doch wie hoch ist das Ausmass der Verluste konkret? Und wie fatal die Lage für die Gastronomie in den Skigebieten? Radio Südostschweiz hat bei einigen Bergbahnen nachgefragt.

Südostschweiz
08.01.21 - 04:30 Uhr
Tourismus
Wenig Grund zur Freude gibt es derzeit bei den Bündner Bergbahnen.
Wenig Grund zur Freude gibt es derzeit bei den Bündner Bergbahnen.
SYMBOLBILD / UNSPLASH

Die Bündner Bergbahnen stecken inmitten einer schwierigen Saison: Kapazitätsbegrenzungen, stark eingeschränkte Gastronomie, verunsicherte Gäste. Wie hoch die aktuellen Umsatzverluste konkret sind und wie vier der Bergbahnen zu den Massnahmen von offizieller Seite stehen, hat Radio Südostschweiz in Erfahrung gebracht.

Scuol Bergbahnen AG

Laut Direktor Andri Poo empfingen die Bergbahnen Scuol bis Ende Dezember rund 20 Prozent weniger Gäste als im Vorjahreszeitraum. Die Bahnen hatten zwar eine starke Vorweihnachtswoche, doch die Festtage waren «überdurchschnittlich schwach», wie Poo es formulierte. In Anbetracht der ausserordentlichen Situation ist er aber «zufrieden». So hätte es bereits in der Vergangenheit Jahre gegeben, die vergleichbar trübe gewesen seien.

Das grössere Problem stellt laut Poo die Situation für die Gastronomie dar. So könne es nicht weitergehen, meint Poo: «Wir sind überzeugt, dass ein kontrollierter Aufenthalt der Gäste in den Innenräumen die bessere Lösung wäre als das momentane Take-away-Konzept.»

Andermatt-Sedrun Sport AG

Für das Skigebiet Andermatt-Sedrun galten über die Festtage (noch) spezielle(re) Vorzeichen. «Wir mussten die Urner Seite vom 22. bis zum 29. Dezember geschlossen halten», sagt Bergbahnen-Sprecher Stefan Kern. Somit hatte das Skigebiet – das sich über zwei Kantone erstreckt nur noch rund die Hälfte des Gästeaufkommens im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu verzeichnen. Über die Festtage sei die Gästezahl gar auf einen Drittel zum Vorjahr geschrumpft.

Engadin St. Moritz Mountains AG

Seit Saisonbeginn sei man bei den Bergbahnen Oberengadin «mit 27 Prozent hinten drin», teilt Markus Meili mit, Geschäftsführer der Engadin St. Moritz Mountain AG. «Wir haben praktisch keine Tagestouristen, andererseits viel internationales Publikum», sagt Meili, «die Reisebeschränkungen spüren wir natürlich.» Weiter ist Meili nicht gerade glücklich über die Massnahmen im Bereich der Bergrestaurants; die Gäste hätten keinen Platz, um sich aufzuwärmen. «Es ist nicht jedermanns Sache, bei minus 15 Grad draussen auf der Terrasse zu sitzen.»

Weisse Arena AG, Laax

Harte Zahlen legt indes Markus Wolf auf den Tisch, CEO der Weisse Arena Gruppe. Allein das Weihnachtsgeschäft habe «etwa sieben bis acht Millionen Franken» weniger Umsatz als im Vorjahr eingebracht, so Wolf. Dies sei ein Rückgang um etwa 50 Prozent. Die Gastrobetriebe der Weissen Arena hätten noch mehr zu kämpfen: «Minus 67 Prozent.» Wolf fordert daher: «Entschädigungspakete müssen auf den Tisch, und sie müssen schnell kommen.» Die Weisse Arena ist auch zuversichtlich, diese zu erhalten, man habe bereits «gute Zeichen von Kanton und Bund» erhalten. (reb)

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