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«Endlich unternehmerische Freiheit» – das sagt die Bündner Hotellerie zur Lex Booking

Der Bundesrat will mit einer Gesetzesänderung den Schweizer Hotels mehr Spielraum bei der Preisgestaltung geben. Die Bündner Hotellerie findets gut – hat aber noch Verbesserungsvorschläge.

12.11.20 - 14:00 Uhr
Tourismus
Hotellerie Suisse Graubünden ist zufrieden mit der geplanten Gesetzesänderung des Bundesrates.
Hotellerie Suisse Graubünden ist zufrieden mit der geplanten Gesetzesänderung des Bundesrates.
PIXABAY

Online-Buchungsportale sollen in Zukunft den Hotels keine Mindestpreise für ihre Zimmer mehr diktieren dürfen. Der Bundesrat hat dazu am Mittwoch eine entsprechende Gesetzesänderung in die Vernehmlassung geschickt.

Momentan dürfen Hotels ihre Zimmer auf der eigenen Webseite nicht günstiger anbieten als auf den Buchungsplattformen. So ist es vertraglich geregelt. Und genau das soll in Zukunft nicht mehr möglich sein. «Mit der neuen gesetzlichen Regelung hätten die Hotels endlich unternehmerische Freiheit», sagt Jürg Domenig, Geschäftsführer von Hotellerie Suisse Graubünden (HSGR). Ein Verbot dieser Preisbindungsklauseln würde es den Hotels ermöglichen, den eigenen Direktvertrieb zu fördern und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

Die Schweiz ist diesbezüglich im Hintertreffen: Die Nachbarländer Italien, Deutschland, Österreich und Frankreich haben die besagten Klauseln bereits verboten.

Bündner Betriebe setzen vermehrt auf Buchungsportale

Die sogenannte Lex Booking kommt beim Schweizer Branchenverband Hotellerie Suisse gut an. Man begrüsse die Stossrichtung des bundesrätlichen Umsetzungsvorschlags, schreibt er in einer Mitteilung. Der Verband verlangt aber Präzisierungen. Er will auch Verfügbarkeits- und Konditionsparitätsklauseln verboten sehen. Dies um «die massiven Abhängigkeiten zu reduzieren, die Verhandlungsmacht der Betriebe zu stärken sowie Innovationen zu fördern».

Dass die Buchungsplattformen einen grossen Einfluss auf den Vertrieb haben, zeigt sich auch in Graubünden. Mehr als 20 Prozent aller Buchungen würden in Graubünden via Online-Dienstleister abgewickelt, sagt Domenig. Die Tendenz sei jedes Jahr steigend. Jetzt, während der Coronakrise, wo vermehrt Schweizer Stammgäste in den Bündner Hotels übernachten, gehe dieser Anteil etwas zurück – es wird eher direkt gebucht. Die Hoteliers seien deshalb bemüht, dem Gast ebenso flexible Annulationsbedingungen anzubieten wie die Buchungsplattformen, so Domenig.

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