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Ammann und Co. zeigen soliden Auftritt

Die Schweizer Skispringer erreichen im Team-Wettkampf mit Platz 7 das Optimum, für einen Exploit fehlen aber erneut die entscheidenden Prozente. Dafür jubeln noch einmal die Deutschen.

Agentur
sda
06.03.21 - 20:09 Uhr
Schneesport
Daumen hoch: Simon Ammann ist mit seinen Sprüngen zufrieden.
Daumen hoch: Simon Ammann ist mit seinen Sprüngen zufrieden.
KEYSTONE/GIAN EHRENZELLER

«Oh wie ist das schön», dröhnt es an der Schattenberg-Schanze auch ohne Zuschauer aus den Lautsprechern. Angeführt vom Oberstdorfer Karl Geiger, der nach Gold im Mixed-Wettkampf, Silber von der Normalschanze und Bronze von der grossen Schanze seine vierte Medaille an dieser WM gewinnt, setzen sich die Deutschen in einem dramatischen Wettkampf vor Österreich und den vor dem letzten Sprung führenden Polen durch. An einer normalen WM ohne Corona hätten Zehntausende aus voller Kehle mitgesungen.

Nicht ganz so schön ist der Tag für die Schweizer Adler. Simon Ammann und Co. gelingt es auch beim letzten Wettkampf von der Schanze nicht, das Puzzle perfekt zusammenzusetzen. Platz 7 ist als Team für Gregor Deschwanden, Dominik Peter, Andreas Schuler und Ammann zwar das Optimum, das realistisch möglich war, zumindest Ammann und Deschwanden hätten sich aber zum Abschluss noch einen Flug auf die Marke von 130 m gewünscht. Der erst 19-jährige Peter und Deschwanden im ersten sowie Ammann im zweiten Durchgang kommen dieser Schallmauer, wie sie sie selber nannten, bis auf einen Meter heran. Am Ende fehlen aber die entscheidenden Prozente.

«Die Resultate sind nicht zufriedenstellend», stellt Simon Ammann fest. «Wir haben wild entschlossen versucht, das Defizit, das ich im Januar zu einem grossen Teil aufgeholt hatte, aufzuholen. Es gelang aber nicht ganz, es zu schliessen.» Die letzten Prozente seien eben auch die schwierigsten. So fehlte dem vierfachen Olympiasieger am Ende einerseits die nötige Lockerheit und anderseits die Selbstverständlichkeit der weiten Sprünge. Er erinnerte aber auch daran, welch weiten Weg er zurückgelegt hatte («andere doktern drei Jahre daran herum») und hofft, im kommenden Winter auf einem besseren Level einzusteigen. Der 39-jährige Toggenburger wird nochmals eine Saison anhängen und will in Peking seine siebten Olympischen Spiele erleben.

Deschwanden gesteht ein, dass er an der WM im Prinzip dort landete, wo er sich eben normalerweise bewegt (um die Plätze 20 bis 25). «Ich habe hier in sechs Wettkampfsprüngen fünf Mal meinen Durchschnitt erreicht, mit den 129 m als Ausschlag nach oben. Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass es hier etwas besser geht als normal.» Er sei in dieser Saison sehr konstant, «aber ich muss nun schauen, dass ich meinen Durchschnittssprung auf ein etwas höheres Level heben kann.»

Die Wettkämpfe von den beiden Schanzen enden mit deutlich mehr Vielfalt als in den Loipen. Insgesamt holen sich fünf verschiedene Nationen die sieben Titel. Deutschland mit den beiden Team-Titeln bei den Männern und im Mixed sowie Österreich, für das Stefan Kraft von der Grossschanze und das Frauenteam jeweils zweimal Gold holen, sind am erfolgreichsten. Zu den Verlierern gehört trotz dem Sieg von Maren Lundby Norwegen. Nach dem Ausfall des Saisondominators Halvor Egner Granerud nach einem positiven Coronatest reicht es bei den Männern nur zum enttäuschenden 6. Platz.

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