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Samuel Giger erreicht den Schlussgang doch noch

Schwingerkönig Kilian Wenger und der Saisondominator Samuel Giger bestreiten den Schlussgang des 17. Kilchberger Schwingets.

Agentur
sda
25.09.21 - 16:15 Uhr
Schwingen
Joel Wicki (rechts) und Samuel Giger im lebhaften Spitzenduell zum Auftakt des Kilchberger Schwingets
Joel Wicki (rechts) und Samuel Giger im lebhaften Spitzenduell zum Auftakt des Kilchberger Schwingets
KEYSTONE/MICHAEL BUHOLZER

Giger schien nach seinem zweiten nicht gewonnenen Duell im 4. Gang schon sicher aus der Entscheidung gefallen zu sein. Da es aber im 5. Gang ungewöhnlich viele unentschiedene Gänge unter den weit vorne klassierten Schwingern gab, kämpfte sich der Thurgauer wieder an die Spitze des Klassements, ex aequo mit vier Konkurrenten, unter ihnen Wenger.

Unabhängig vom Ausgang des Schlussgangs haben auch der St. Galler Damian Ott sowie die Berner Fabian Staudenmann und Bernhard Kämpf die Chance, mit Maximalnoten im 6. Gang Festsieger zu werden.

5. Gang: Pechvogel Samir Leuppi

Samir Leuppi wurde höchstwahrscheinlich um die Teilnahme am Schlussgang geprellt. Der wuchtige Winterthurer brachte früh im seinem Kampf des 5. Gangs den Berner Bernhard Kämpf auf den Boden. Leuppi drückte erfolgreich nach, liess vom Gegner ab und bejubelte seinen vermeintlichen Sieg, dank dem er als Punkthöchster in den Schlussgang eingezogen wäre. Aber der Platzkampfrichter gab das Resultat nicht und liess weiterschwingen. Leuppi muss sich allerdings den Vorwurf gefallen lassen, dass er den Gegner nicht noch eindeutiger im Sägemehl fixierte, so lange, bis er das «Gut» des Kampfrichters gehört hätte.

4. Gang: das Waterloo der Favoriten

Der Entlebucher Wicki, der Erstgekrönte des Eidgenössischen Fests 2019 in Zug, kam mit dem routinierten Berner Oberländer Eidgenossen Bernhard Kämpf von Beginn an nicht zurecht. In der vorletzten Minute musste sich Wicki am Boden geschlagen geben.

Nach dem Gestellten zum Auftakt gegen Samuel Giger und der Niederlage gegen Kämpf kann Wicki den 17. Kilchberger Schwinget nicht mehr gewinnen.

Wenige Minuten nach Wicki büsste vermeintlich auch der erste Favorit Samuel Giger, siebenfacher Saisonsieger, seine Siegeschancen ein. Der 23-jährige Thurgauer biss sich an der Defensivarbeit des Berner Nichteidgenossen Lukas Renfer die Zähne aus. Er muss seinen zweiten Gestellten hinnehmen.

Unter den zahlreichen verbleibenden Kandidaten für die Schlussgang-Teilnahme waren Damian Ott und Kilian Wenger. Der diesjährige zweifache Bergkranzfest-Sieger Ott bearbeitete den Innerschweizer Remo Vogel, der am Vormittag zwei Gänge gewonnen hatte, dreieinhalb Minuten lang am Boden, bevor er ihn überdrücken konnte. Ott zeigte einmal mehr seine überragenden Fähigkeiten im Bodenkampf, die für einen Schwinger von erst 21 Jahren aussergewöhnlich sind.

Wenger siegte derweil souverän gegen den Appenzeller Eidgenossen Michael Bless.

3. Gang: Giger und Wicki marschieren

Giger setzte sich gegen den Berner Mittelländer Riesen Severin Schwander durch. Der Enkel des verstorbenen vierfachen Eidgenossen und früheren ESV-Obmanns Fritz Schwander war mit zweimal 10,00 in den Wettkampf gestartet. Wicki machte kurzen Prozess mit dem jungen, hoffnungsvollen Romand Romain Collaud.

Gut im Rennen ist auch Kilian Wenger. Der Schwingerkönig vom Berner Oberland liess dem Gestellten zum Auftakt gegen Damian Ott zwei Siege folgen, unter anderem einen Erfolg gegen den Innerschweizer Festsieger Joel Ambühl, der mit zwei Siegen gestartet war.

Damian Ott seinerseits hält sich ebenfalls glänzend im Wettkampf. Kurz vor dem Ende seines 3. Gangs warf der junge St. Galler Hüne am Platzrand den Emmentaler Mitfavoriten Matthias Aeschbacher.

Der Überraschungsmann des Vormittags war der Berner Nichteidgenosse Lukas Renfer. Er ist nicht nur der einzige Schwinger mit drei Siegen. Besonders bemerkenswert ist, dass Renfer nacheinander die routinierten Innerschweizer Eidgenossen Sven Schurtenberger und Christian Schuler bezwingen konnte.

2. Gang: Gigers Sieg umstritten

Joel Wicki geriet gegen den Freiburger Eidgenossen Benjamin Gapany zuerst in arge Bedrängnis, aber Sekunden später sicherte er sich den Sieg dennoch souverän.

Samuel Giger bezwang Remo Käser am Boden. Das Urteil des Platzkampfrichters war indessen sehr umstritten. Die TV-Bilder zeigten, dass der Berner zu keinem Zeitpunkt mit mindestens zwei Dritteln der Schultern im Sägemehl war.

Weit überzeugender und vor allem unumstritten war der Plattsieg von Kilian Wenger über den in einer ausgezeichneten Form befindlichen Winterthurer Brocken Samir Leuppi.

Die hoffnungsvollen St. Galler Youngster Damian Ott und Werner Schlegel, die zum Auftakt gestellt beziehungsweise verloren hatten, rehabilitierten sich mit Siegen.

1. Gang: Giger und Wicki stellen

Samuel Giger, nach sieben Saisonsiegen der hohe Favorit auf den Triumph in Kilchberg, und der Entlebucher Joel Wicki taten viel für den Sieg, aber keinem glückte die Entscheidung. Nach etwa sechs der sieben Minuten musste sich Wicki allerdings aus einer heiklen Lage am Boden befreien. Beide bekamen verdientermassen 9,00 Punkte,

Kilian Wenger, der einzige Schwingerkönig im erlesenen 60-köpfigen Teilnehmerfeld, war näher am Sieg als sein junger St. Galler Gegner Damian Ott, der Sieger Bergkranzfeste auf dem Weissenstein und am Schwarzsee. Aber die beiden Mitfavoriten teilten die Punkte.

Vom 1. Gang gilt es ausserdem den Sieg von Remo Käser gegen den aufstrebenden St. Galler Werner Schlegel, den jüngsten Teilnehmer in Kilchberg, zu erwähnen. Fabian Staudenmann gewann das Duell zweier zweifacher Saisonsieger gegen Domenic Schneider. Matthias Aeschbacher und Sven Schurtenberger aus dem erweiterten Favoritenkreis stellten.

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